Zu diesem Sonntagsevangelium (Joh 15, 1-8) wird hier die
Predigt des hl. Vaters
im Berliner Olympiastadion wieder herausgekramt. Ich war auch da ;) Schön war's :)
Im Gleichnis vom Weinstock sagt Jesus nicht: „Ihr seid der Weinstock“, sondern:
„Ich bin der Weinstock – ihr seid die Reben“ (Joh 15,5). Das heißt: „So
wie die Rebzweige mit dem Weinstock verbunden sind, so gehört ihr zu mir! Indem
ihr aber zu mir gehört, gehört ihr auch zueinander.“ Und dieses Zueinander- und
Zu-ihm-Gehören ist nicht irgendein ideales, gedachtes, symbolisches Verhältnis,
sondern – fast möchte ich sagen – ein biologisches, ein lebensvolles
Zu-Jesus-Christus-Gehören. Das ist die Kirche, diese Lebensgemeinschaft mit
Jesus Christus und füreinander, die durch die Taufe begründet und in der
Eucharistie von Mal zu Mal vertieft und verlebendigt wird. „Ich bin der wahre
Weinstock“, das heißt doch eigentlich: ‚Ich bin ihr und ihr seid ich‘ – eine
unerhörte Identifikation des Herrn mit uns, mit seiner Kirche. Gott will – um es mit
dem Bild des Propheten Ezechiel zu sagen, das wir in der ersten Lesung gehört
haben – das tote, steinerne Herz aus unserer Brust nehmen, und uns ein
lebendiges Herz aus Fleisch geben (vgl. Ez 36,26), ein Herz der Liebe,
der Güte und des Friedens. Er will uns neues, kraftvolles Leben schenken.
Christus ist gekommen, die Sünder zu rufen. Sie brauchen den Arzt, nicht die
Gesunden (vgl. Lk 5,31f). Und so ist, wie das
Zweite Vatikanische Konzil
sagt, die Kirche das „universale Heilssakrament“ (LG 48), das für die
Sünder, für uns da ist, um uns den Weg der Umkehr, der Heilung und des Lebens zu
eröffnen. Das ist die immerwährende große Sendung der Kirche, die ihr von
Christus übertragen ist.
Manche bleiben mit ihrem Blick auf die Kirche an ihrer äußeren Gestalt hängen.
Dann erscheint die Kirche nur mehr als eine der vielen Organisationen innerhalb
einer demokratischen Gesellschaft, nach deren Maßstäben und Gesetzen dann auch
die so sperrige Größe „Kirche“ zu beurteilen und zu behandeln ist. Wenn dann
auch noch die leidvolle Erfahrung dazukommt, daß es in der Kirche gute und
schlechte Fische, Weizen und Unkraut gibt, und der Blick auf das Negative
fixiert bleibt, dann erschließt sich das große und schöne Mysterium der Kirche
nicht mehr. Dann kommt auch keine Freude mehr auf über die Zugehörigkeit zu diesem Weinstock
„Kirche“. Es verbreiten sich Unzufriedenheit und Mißvergnügen, wenn man die
eigenen oberflächlichen und fehlerhaften Vorstellungen von „Kirche“, die eigenen
„Kirchenträume“ nicht verwirklicht sieht! Da verstummt dann auch das frohe „Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad’ in seine Kirche berufen hat“, das Generationen
von Katholiken mit Überzeugung gesungen haben.
Bei uns war Kinderparallelgottesdienst und da waren mal wieder die ehrenamtlichen Mütter von der Leine gelassen...
AntwortenLöschenAlso nix mit Evangelium. Es muss doch irgendwo eine Kinderbibel geben, aus der man das Evangelium einfach vorlesen kann.
Dann werd ich jetzt mit einer schönen Tasse Tee die Predigt lesen und alles nicht mehr so schlimm... danke!