Schweigen führt zum Hören

Gottes Timing ist echt das Beste! Nachdem ich gerade so ein Sermon losgelassen hatte, wies Er mich durch die Bootsmannschaft des Beibootes Petri wieder dezent auf die Notwendigkeit des Schweigens hin, welches zum echten Hin-hören dazugehört. Die Ausschnitte aus der heutigen Katechese des Heiligen Vaters bei der Generalaudienz sind wie immer mit Dank der exzellenten Zusammenfassung bei kath.net entnommen.

Vor rund 10.000 angemeldeten Pilgern und Besuchern beschloss Papst Benedikt XVI. den Teil seines Katechesenzyklus zur Schule des Gebets, der sich mit dem Beten Jesu auseinandersetzte, und konzentrierte sich auf die Rolle des Schweigens und der Stille für das Gebet als unverzichtbarem Moment des Einhaltens.
Bei Christus selber gehörten Sprechen und Stille zusammen und bildeten eine innere Dynamik, die für sein Beten charakteristisch sei. „Das Wort Gottes können wir hören, nur wenn wir dafür offen sind und wenn wir gesammelt und schweigend sind“, so Benedikt XVI. Der Papst erinnerte an das Wort des heiligen Augustinus: „Wenn das Wort Gottes wächst, werden die Menschenworte weniger“.
 Ganz in diesem Sinne ziehe sich Jesus selbst immer wieder die Einsamkeit zurück, um einfach im Innern einsam mit dem Vater in der Stille ohne viele Worte zu beten. Auch im Menschen schaffe die Stille einen tiefen inneren Raum, „damit sich etwas für die Anwesenheit Gottes in uns auftut, damit das Wort Gottes in uns eindringen und uns langsam durchdringen kann“.
Neben dieser ersten Stille gebe es dann eine „zweite, dunkle und schwierigere“ Stille: auch Gott könne dem Menschen gegenüber schweigen: „Es gibt das Schweigen Gottes. Der Herr selbst hat es dramatisch erfahren am Kreuz: ‚Warum hast du mich verlassen?’. Und im Menschenleben wiederholt es sich immer wieder, dass Gott schweigend ist, dass er uns nicht zu hören scheint. Und gerade da will uns Jesus lehren, dass hinter dem Schweigen Gottes seine größere Weisheit und Güte stehen, dass wir dieses Schweigen aushalten und damit dann auch fähig werden, inwendig seine Antwort und seine Anwesenheit wahrzunehmen“. Gott schweige nicht, weil er nicht mehr da wäre, sondern weil er größer sei. Er wolle den Menschen über seine Worte ins Größere hineinführen.
 „So wollen wir den Herrn darum bitten, dass wir selber still werden können und damit fähig, einen Raum für Gottes Wort in uns zu haben und dass wir das Schweigen Gottes ertragen können und immer wieder wahrnehmen: ja , er ist da“. Benedikt XVI. betonte ausgehend vom Wort des Psalms: „Der, der den Mund gemacht hat, die Zunge und Redeorgane – sollte er nicht reden können? Der die Ohren gemacht hat – sollte er nicht hören können? Er hat überhaupt Reden, Schweigen und hören geschaffen“. Der Mensch müsse immer wieder durch das Schweigen Gottes hindurch ins Größere seines Wortes und seiner Wahrheit hinaufgezogen werden“.

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