Kreuzweg bis Ostern: 3. Station
V. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi.
L. Quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus. 14, 55.61b-62a.64b
Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können; sie fanden aber nichts. Da wandte sich der Hohepriester an ihn und fragte: »Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten?« Jesus sagte: »Ich bin es.« Und sie fällten einstimmig das Urteil: »Er ist schuldig und muß sterben.«
BETRACHTUNG
Der Hohe Rat war der Gerichtshof des Gottesvolkes. Dieses
Gericht verurteilt nun Christus, den Sohn des hochgelobten Gottes, und es
erklärt ihn des Todes schuldig. Der Unschuldige wird wegen »Gotteslästerung« verurteilt; so
entscheiden die Richter und zerreißen ihre Gewänder. Wir aber erfahren vom
Evangelisten, daß sie es aus Neid und Haß getan haben. Der hl. Johannes sagt, daß der Hohepriester eigentlich im
Namen Gottes gesprochen hat: Nur indem Gottvater seinen unschuldigen Sohn
verurteilen ließ, konnte er dessen schuldige Brüder und Schwestern retten.
Scharen von Unschuldigen sind im Laufe der Jahrhunderte zu
entsetzlichen Leiden verurteilt worden. Es gibt den Aufschrei gegen die
Ungerechtigkeit, doch sie, die Unschuldigen, sind es, die in Gemeinschaft mit
Christus, dem schlechthin Unschuldigen, die Sünden der Welt sühnen.
GEBET
Jesus, du bist nicht besorgt, deine Unschuld geltend zu machen,
denn dir geht es nur darum, dem Menschen die Gerechtigkeit zurückzugeben, die
er durch die Sünde verloren hat.
Wir waren deine Feinde; es gab keine Möglichkeit, unsere Lage
zu ändern. Du hast dich verurteilen lassen, um uns Vergebung zu erlangen.
Unser Retter, gib, daß wir uns nicht die Verurteilung am Jüngsten Tag zuziehen!
»Iudex ergo cum sedebit, quicquid latet apparebit; nil inultum remanebit.
Iuste iudex ultionis, donum fac remissionis ante diem rationis.«
Pater noster, qui es in caelis:
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo.
O quam tristis et afflicta
fuit illa benedicta
mater Unigeniti
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