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Realsatire

>>Im Besucherraum des Verbraucherministeriums gibt es ein Kruzifix. Eine Gruppe Grünen-Besucher fordert Ministerin Ilse Aigner (CSU) nun zum Abhängen auf.<< 
Auf diese Meldung der taz in ihrer ganzen Abgründigkeit gibt es eigentlich nur eine Antwort und die ist zu finden beim hochverehrten Herrn JoBo, bei dem auch ich schon seit längerem auf eine Einladung in eine der sog. 'Polit-Talkshows' warte. 
>>Sonja Arnold und Andrea Wacker-Hempel, zwei Politikerinnen der Grünen, machen ihrem Entsetzen darüber Luft, dass es Verbraucherministerin Ilse Aigner wagt, im Besucherraum ihres Hauses ein Kreuz aufzuhängen, wo dort doch schließlich und endlich auch „andersgläubige BesucherInnen“ verkehrten. Ergo: „Das ist einfach unhöflich.“ (Wacker-Hempel) Fernerhin, so heißt es, bezahlten „wir“ die Frau Ministerin „mit unseren Steuergeldern“.Oh, ja: Man könnte schäumen vor Wut! Man könnte natürlich auch auf die Idee kommen, dass die Steuerfinanzierung von Bundesministerien und die Einrichtung von Besucherräumen nicht ganz so elegant in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden können wie hier suggeriert, denn Frau Ministerin könnte das Kreuz ja aus eigener Tasche bezahlt haben und irgendwann gelangt selbst die Entscheidungsbefugnis des Steuerzahlers hinsichtlich der Verwendung von Finanzmitteln an ihr Ende, sonst könnte ich, als Steuerzahler, ja auch zu Frau Merkel sagen: „Ausziehen! Das Kostüm gehört mir!“ Auch könnte man sich die Frage stellen, ob eine Ministerin der Einfachheit halber ihre Arbeits- und Diensträume, die ja keine öffentlichen Einrichtungen sind, auch wenn sie gelegentlich von „andersgläubigen BesucherInnen“ aufgesucht werden, nicht nach ihrem eigenen Gutdünken einrichten dürfen sollte, ohne Rücksicht auf „BesucherInnen“ jedweder weltanschaulichen, kulturellen oder ästhetischen Prädisposition.<<

Kommentare

  1. Da möchte man schreiben:

    "Liebe Leute,

    seid doch bitte einfach ehrlich und sagt "Mich stört das" statt immer andere vorzuschieben. Hört auf mit der Stellvertreterpolitik für die ganz große Masse von unterdrückten, die nur in eurer Phantasie existiert, und sagt, was euer Problem ist. Dann können wir vielleicht eine Lösung finden.""

    Irgendwie treffe ich immer entweder superobertolerante Muslime oder die lügen mich alle an.
    Offizielle Begründung, warum wir keine Weihnahctsfeier im Kindergarten haben, sondern ein Winterfest: die Andersgläubigen.
    Ich treffe eine muslimische Mutter, mit der ich häufiger Straßenbahn fahre. Ich frage vorsichtig nach. Sie versteht nicht, was das Problem ist mit Weihnachten, sie erwartet nicht, daß wir das aus Rücksicht nicht feiern und käme gut mit einer Weihnachtsfeier im Kindergarten zurecht. Vorrauseilender Gehorsam nennt man das.

    Kindergarten überlegt, künftig keine Brotbelege aus Schweinefleisch mehr zu erlauben, offizielle begründing: die Kinder könnten Brote tauschen und dann ißt das muslimische Kind Schinken und das geht nicht wegen der Akzeptanz...
    mein Verdacht: überpolitisch korrekte Kindergartenoffizielle, die eigentlich Zwangsvegetarismus im Namen der Gesundheit durchsetzen wollen.

    Andererseits gab es letztens ein Elterngespräch weil ein Kind im Kindergarten vor dem Essen Beten erwähnt hatte und ein anderes "Aber Gott gibt es doch gar nicht" dagegengehalten hatte und Kind 1 "Doch, gibt es!" gesagt hatte. man sei eine religiös neutrale Institution und das Kind möge bitte Gott nicht mehr erwähnen. Dazu mißtrauische Fragen, wie oft man denn zur Kirche ginge und wo und was mit den Kindern da "gemacht" werde.

    Von daher soltle mal auf den Tisch, was das problem ist statt immer nur über "andere, die verletzt werden könten" zu reden. Die Leute haben selbst einen Mund und könenn was sagen! Alles andere ist Entmündigung.

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  2. @ Cassandra
    genauso erlebte ich es auch.
    Hier im katholischen Kindergarten gefiel es manchen moslemischen Kindern so gut, dass sie, mitsamt den Eltern, zu irgendwelchen Kindergebetsveranstaltungen in der Kirche erschienen (Andacht an St. Martin bzw Einschulungsgottesdienst).
    Anstatt sich zu freuen, hat man das dann gelassen unter Hinweis, dass das ja Moslems wären und die das nicht wollen können könnten.
    Da kann man echt nur noch Kardinal Meisner zitieren "Wo leben wir denn?"

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  3. Genau, die Damen :-)
    Vorauseilenden Gehorsam und mangelndes Selbst-Bewusstsein nenne ich das.

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  4. In unserem alten katholischen Kindergarten gab es muslimische Kinder. Die Eltern mußten, um den Platz zu bekommen erklären, daß sie nicht auf den islamischen Ernährungsvorschriften bestehen und wie alle anderen auch erklären, daß sie mit den katholischen Inhalten einverstanden wären. Wer das nicht war, konnte sich ja einen anderen Kindergarten suchen. Punkt. Und keiner hat gemeckert.

    Wenn ich mein Kind in den Waldorf-Kindergarten schicke, erwarte ich Steiner-Pädagogik und Anthroposophie. Alles andere würde mich verwirren. Wieso sollte das für kirchliche Kindergärten nicht zählen?

    Wir sind nicht glücklich mit dem "neutralen" Kindergarten (es gibt keine Neutralität in der Erziehung), aber die krichlichen Kindergärten hier haben Anmeldungslisten wie "Krieg und Frieden" und wir sind schlicht zu spät hergezogen und haben den Nachwuchs nicht bei positivem Schwangerschaftsstest angemeldet :-)

    Früher haben sich älteren Schüler in stille Ecken verzogen, um zu rauchen (nein, das finde ich nicht gut, aber es passierte trotzdem). Unsere Kids werden wahrscheinlich mit einem Mettwurstbrötchen in der Hand sich verkrümmeln. Nicht weil ihre moslemischen Mitschüler das Brötchen verletzend finden könnten -dazu sind die meisten Menschen einfach zu vernünftig- sondern weil Toleranztotalitaristen die Salami verboten haben werden.

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