Die Welt sei euer Arbeitsfeld

Teil 4 aus der Botschaft zum XXVIII Weltjugendtag 2013 von Papst Benedikt XVI:

>>4. Erreicht alle Völker
Der auferstandene Christus hat seine Jünger ausgesandt, damit sie seine Heilsgegenwart allen Völkern bezeugen, denn Gott in seiner überreichen Liebe will, daß alle gerettet werden und niemand verlorengeht. Durch sein Liebesopfer am Kreuz hat Jesus jedem Mann und jeder Frau den Weg geöffnet, Gott kennenzulernen und in die Liebesgemeinschaft mit ihm einzutreten. Und er hat eine Gemeinschaft von Jüngern aufgebaut, um die Heilsbotschaft des Evangeliums bis an die Enden der Erde zu tragen, um die Männer und Frauen aller Orte und Zeiten zu erreichen. Machen wir uns diesen Wunsch Gottes zu eigen! Liebe Freunde, schaut euch mit offenen Augen um: Viele Jugendliche haben den Sinn ihres Lebens verloren. Geht hin! Christus braucht auch euch. Laßt euch von seiner Liebe ergreifen, seid Werkzeuge dieser unermeßlichen Liebe, damit sie alle erreicht, besonders die »Fernen«. Einige sind geographisch fern, andere dagegen sind fern, weil ihre Kultur Gott keinen Raum läßt; einige haben das Evangelium noch nicht persönlich angenommen; andere wiederum haben es zwar empfangen, leben jedoch, als ob es Gott nicht gäbe. Allen wollen wir die Tür unseres Herzens öffnen und versuchen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, in Einfachheit und Achtung: Wenn dieses Gespräch in wahrer Freundschaft gelebt wird, wird es Früchte tragen. Die »Völker«, zu denen wir gesandt sind, sind nicht nur die anderen Länder der Welt, sondern auch die verschiedenen Lebensbereiche: die Familien, die Stadtviertel, der Studien- oder Arbeitsplatz, der Freundeskreis und die Freizeiteinrichtungen. Die freudige Verkündigung des Evangeliums gilt allen Bereichen unseres Lebens ohne Ausnahme.
Ich möchte zwei Bereiche hervorheben, denen ihr in eurem missionarischen Einsatz noch mehr Aufmerksamkeit widmen müßt. Der erste ist der der sozialen Kommunikationsmittel, insbesondere die Welt des Internet. Ich hatte bereits Gelegenheit, euch, liebe Jugendliche, zu sagen: »Fühlt euch verantwortlich, in die Kultur dieser neuen kommunikativen und informativen Umwelt die Werte einzubringen, auf denen euer Leben ruht! … Euch jungen Menschen, die ihr euch fast spontan im Einklang mit diesen neuen Mitteln der Kommunikation befindet, kommt in besonderer Weise die Aufgabe der Evangelisierung dieses ›digitalen Kontinents‹ zu« (Botschaft zum 43. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel, 24. Mai 2009). Gebraucht also dieses Kommunikationsmittel mit Weisheit, beachtet auch die Gefahren, die es enthält, insbesondere die Gefahr der Abhängigkeit und die Gefahr, die virtuelle mit der realen Welt zu verwechseln, die Begegnung und das direkte Gespräch mit den Personen durch die Kontakte im Netz zu ersetzen.
Der zweite Bereich betrifft die Mobilität. Immer mehr Jugendliche reisen heute, sei es wegen des Studiums oder wegen der Arbeit, sei es zum Vergnügen. Aber ich denke auch an all die Migrationsbewegungen, in denen Millionen – oft junger – Menschen aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen in andere Regionen oder Länder ziehen. Auch diese Phänomene können zu von der Vorsehung geschenkten Gelegenheiten zur Verbreitung des Evangeliums werden. Liebe Jugendliche, habt keine Angst, euren Glauben auch in diesen Bereichen zu bezeugen: Es ist ein kostbares Geschenk für alle, denen ihr begegnet, wenn ihr ihnen die Freude über die Begegnung mit Christus vermittelt.<<

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