einfach nur Gott-mit-uns
Als Antwort auf die ständigen Beschwerden und Demonstrationen in den letzten Tagen und auf die Aktion eines Vereins, von dem ich mich noch nie vertreten fühlte, selbst als "cradle catholic" nicht, kommt hier ein Erfahrungsbericht vom Winterforum der Gemeinschaft Emmanuel in Paray le Monial. In der kleinen Stadt im französischen Burgund wird besonders das heiligste Herz Jesu verehrt, weil Jesus dort 1673 Sr. Marguerite-Marie Alacoque erschienen ist.
Ein Gastbeitrag von Lucie Schielin
hl.Marguerite-Marie und das Herz Jesu. Bild von hie |
Das war so toll! Was ist solch ein Ereignis? Es dauert 2 Tage, von Samstagvormittag bis Sonntagmittag. Ein typischer Tag beginnt mit dem gemeinsamen Frühstück – dort kann man schon neue Leute kennenlernen und interessante Gespräche erfahren! – dann ist Zeit für einen Lobpreis. Loben bedeutet für Gott singen, wir danken Ihm für alles, was Er uns gibt, wir erkennen, dass wir nur kleine Menschen gegenüber unserem allmächtigen Gott sind. Und dank im Lobpreis fließt die Liebe unseres Gottes in unsere Herzen, das ist genial! Dann sind wir von Liebe und Freude für den ganzen Tag erfüllt!Nach Lobpreis haben wir eine Lehre; dieses Wochenende lautete das Thema der Lehre „Freundschaft“. Wir haben insbesondere erfahren, wie möglich und wichtig die Freundschaften zwischen Männer und Frauen sind. Die Welt, die Gesellschaft will uns zu glauben geben, dass gemischte Freundschaften unmöglich und zweifelhaft sind, dass es etwas verbirgt, als ob ein Mann keine freundliche Beziehung zu einer Frau haben könnte, ohne sie anzumachen und mit ihr schlafen zu wollen. Für unsere erotische Welt MUSS eine Männer-Frauen Beziehung unbedingt Verführung/Lockung bedeuten. Aber nein ! Überhaupt nicht ! Das ist eine Verirrung! Wir sollen uns bemühen, jeden Menschen wie einen Bruder/eine Schwester zu betrachten. Wir sollen ganz spontan, ohne oberflächligkeit und Hintergedanke, an der Person persönlich interessiert sein und für ein „Herz zu Herz“ - statt ein „Körper zu Körper“ - mit dieser Person verfügbar sein.
Dann haben wir die heilige Messe (das Beste! Jesus kommt in unserem Herzen!) und das Mittagessen. Am Nachmittag haben wir andere Lehren, wo wir Fragen stellen und mit den anderen unsere Meinung teilen können (ich hatte das Thema „Freundschaft bei den Heiligen“ gewählt, aber es gab auch andere Themen wie „Facebook-Freundschaften“, etc). Nach der Nachmittagspause und dem Abendessen haben wir einen schönen Barmherzigkeitsabend erlebt! In Beichte und Anbetung kann jeder von uns Jesus persönlich begegnen und, Achtung! Das ist mächtig! Er repariert, heilt, macht wieder gut, schön und rein in den Herzen!
Bis bald in Paray le Monial!
Danke, Lucie, für diesen Bericht! Ein klarer Beweis dafür, wie Gott auch heute nicht aufhört zu rufen und in unserem Leben zu wirken und dass sich gerade junge Menschen direkt von dieser Liebe Gottes in seiner Kirche ansprechen lassen. Und klingen die Überlegungen zur Freundschaft nicht sehr nach Dietrich von Hildebrand?
Gemeindeumstrukturierungen können ein schwieriges Thema sein. da sollten beide "Seiten" einander gut zuhören.
AntwortenLöschenAls unsere gemeind ezusammengelegt wurde, ahben alle "offiziellen" immer betont, wie wunderbar das alles werde, wie schön und was für Chancen das nicht bieten würde.
In der Praxis sah das für viele Gemeindemitglieder so aus, dass wir, als der Pfarrer in den Ruhestand ging, zur "Zweitpfarre" geworden sind. Dummerweise hatte der Pfarrer aber schon 2 1/2 Gemeinden, also eher Drittpfarre...
Wenn so was nötig werden sollte, hilft den Kopf in den Sand stecken nicht wirklich.
Und das ein Pfarrer nicht die Arbeit von 3 Priestern schaffen kann... klar.
Die Idee damals bei uns, dass man sonntags dann halt "kurz fährt" und das schon klappen würde mit dem "Wechselgottesdienst".. nee, das klappt nicht. Trotz Mitteilung im Pfarrblättchen bleibt das katholische Schäfchen halt ein Gewohnheitstier, was seine Mese sonntags immer zur gleichen Zeit an gleichen Ort haben will.
Das hatte aber nicht der Bischof verbockt, das war das Zusammenlegungsgremium... der Bischof hatte "nur" Finanzvorgaben gemacht.
Beten um mehr Priesterberufungen.
Und vielleicht auch die eine oder andere dezente Werbeveranstaltung für den Priesterberuf- "wie werde ich Priester" ist nicht mehr so allgemein bekannt wie das früher vielleicht war.
Das stimmt schon, es sollten bei diesem Thema beide Seiten einander zuhören. Gerade bei diesen "Umstrukturierungen" im Bistum Augsburg soll ja gewährleistet bleiben, dass am Sonntag überall die hl. Messe gefeiert wird. Aber das heißt ja nun nicht, das anderes abgeschafft oder verboten ist. Im Gegenteil, ich glaube, gerade der Bischof würde sich sehr über mehr "Engagement" in Form von Gebetskreisen, Lobpreisabenden, Stadtmissionen etc. freuen.
AntwortenLöschen(es regt mich nur ein bisschen auf, dass nur die Protestierenden in den Medien so hochgepusht werden und auf den Bischof ausschließlich geschimpft wird)
Und dann sollte der Gastbeitrag einfach für sich stehen. (es hat nur grad so gut gepasst, als Beispiel, dass es auch anders geht.) Das Schöne an solchen Gemeinschaften wie Emmanuel ist das entspannte Miteinander aller Lebensstände (Priester und Laien) ohne dass der eine dem anderen etwas neidet oder mehr sein will, als er ist.
Das Gebet um viele und heilige Priester, aber auch um gute, christliche, heilige Familien war selten so notwendig wie heute!
Das entspannte Miteinander klappt ausserhalb des Alltags meist besser. Das sieht man immer, wenn Ehepartner miteinander wegfahren- ohne die Alltagsumgebung sieht man sich und den anderen anders.
AntwortenLöschenDas zählt sowohl für den anderen Menschen als auch für die Beziehung zu Gott. Ein paar Tage, um die Freundschaft zu pflegen, lassen auch die Gotteskindschaft wieder strahlen.
Ausserhalb der Alltagssituation stellen sich auch viele Fragen nicht. Eine Gemeinde muss jedem ein Zuhause bieten- der schlesischen Witwe, der jungen Familie, dem Single-Mann, der gerade seine Karriere durchstartet.
Und als wäre das nicht genug... wer auf ein Gebetswochenende fährt hat sich (hoffentlich) ausgesucht, wohin er fährt. Wer also "Trommel-GoDi mit Batikabend" haben will, wird bestimmt auch fündig.
Die Gemeinde muss das alles vereinbaren.
Die "Latein ist das einzig wahre"-Fraktion, die am liebsten alles mit Schola machen würde ebenso wie "lass mal locker sein"-Mittfuffziger im Jugendlichkeitswahn, die Kinderarbeitmacherinnen und die Charismatischen Beter... ein Stammestreffen in Afghanistan klingt dagegen völlig unkompliziert.
Das ist schwer. Da haben Priestern, von denen übermenschliches verlangt wird, mein volles Mitgefühl.
Diese Fragen stellen sich auf einem Treffen ausserhalb des Alltags nicht. Da ist man "unter sich", was ja immer die beste Vorraussetzung für harmonisches Miteinander ist :-)
Und es kommt noch schlimmer:
ich habe (völlig subjektiv) den Eindruck, als ob viele Gemeinden so eimne Art soziales Dienstleistungszentrum geworden sind. Ich will die Dienste auf keine Fall herunterreden- Kinderspielkreis, Krabbelgruppe, Räume für die Sozialberatung- alles wichtig.
Aber es besteht die Gefahr, dass diese Gruppen sich irgendwann "abseilen". In meiner alten Gemeinde habe ich zwischendurch damit gerechnet, dass in die Stillgruppe der Blitz einschlägt. Mit Katholizismus hatte das nichts mehr zu tun- angefangen hatte es als der bewusste Versuch, junge Familien anzubinden. Super-Idee, aber vor lauter Angst, jemanden zu verschrecken, hatte man das katholische Profil so niedrig gehängt, dass es die übelste Eso-Truppe wurde, aus der ich je weggelaufen bin.
Die Gefahr der Verweltlichung der Kirche hat der Papst bei seinem Deutschland-Besuch ja sehr deutlich angesprochen.
Und vor diesen Hintergrund sind Gemeinschaften wie Emmanuel so wichtig- sie bieten die Gelegentheit, sich bewusst auf Gott einzulassen, neu einzulassen und dadurch den eigenen Glauben immer wieder neu zu entdecken. Und dadraus vielleicht ein bisschen mehr Glauben in den "Verwaltungsbetrieb Gemeinde" zu tragen.
Und ich bin heute abend, so mein Mann denn pünktlich zu Hause ist, ganz mutig: Frauenwortgottesdienst.... das klingt furchterregend finde ich. Das geht entweder so schief, dass ich mich die nächsten 3 Tage aufrege oder ich werde überrascht und finde endlich "Katholizismus vor Ort".
To mantilla or not to mantilla... thats the question!
Genau das meinte ich. Katholisch heißt ja schließlich allumfassend und die Una Sancta hat einen weiten Magen. Ich würde z.B. ganz gern mal die Worte "lateinische Messe" aussprechen dürfen, ohne dafür verbal gelyncht zu werden ;-) Lobpreis und Latein, Youcat und Rosenkranz...warum meinen so viele, dass sich das widerspreche?
AntwortenLöschenIm Übrigen wünsche ich viel Spass heute Abend bei dem "Frauenwortgottesdienst" und bin schon gespannt, was Sie danach zu berichten haben. :-)Ist das Schleierchen aus den USA denn schon angekommen?
Das wird heuite abend nichts, Mann war kurz da, sich umziehen, hat noch eine Besprechung ab 7.
AntwortenLöschenDer Schleier ist noch nicht da. Ich wollte ein Spitzentuch nehmen, was für Messe mit Kinderbegleitung ungeeignet weil zu gross ist- ich habe überhaupt keine Lust, den Schleier die ganze Zeit gegen einen 2jährigen verteidigen zu müssen.
Das nehme ich jetzt schon immer wenn ich allein in der Kirche bin.
Aber das hat sich ja erledigt, die Frage stellt sich nicht, ist vielleicht auch ganz gut so.
Aber "Frauenwortgottesdienst" klingt zumindest für mich wirklich nach einer Drohung :-)
Lobpreis und Latein (vielleicht sogar auf Latein?), Rosenkranz und youcat, Charismatik und alte damen mit Strickhut- wir haben viel, viel Platz, möglich ist da eine Menge. Und das ist auch gut so, denn sonst würde vielleicht der Platz für mich noch enger werden :-)
Wieso ist Miriam jetzt Gertie? Das verwirrt mich etwas.
AntwortenLöschenSchleierchen ist hat seine Reise aus den USA nach Bremen angetreten, via Schiff, das dauert also grob 1 Monat bis es hier ist, was toll ist, denn dann kommt es um meinen Geburtstag rum.