Ein bisschen weniger schimpfen
Während der Frühmesse heute morgen in der Kapelle der »Domus Sanctae Marthae« ging Papa Francisco bei seiner Auslegung der Passage aus dem Matthäusevangelium (5,20–26), darauf ein, was es heißt, dass jeder, der mit seinem Bruder zürnt, dem Spruch des Gerichts verfällt.
Indem er an den hl. Johannes erinnerte, demzufolge derjenige, der Groll und Hass gegen seinen Bruder hegt, diesen in seinem Herzen bereits tötet, hob der Papst die Notwendigkeit hervor, in die Logik der Vervollkommnung einzutreten, also derjenigen, »unser Verhalten zu korrigieren«. [...] In diesem Kontext erinnerte Papst Franziskus daran, dass der Apostel Johannes sage, dass »ein Schiff mit dem Steuer geführt wird, ein Mensch aber mit der Zunge.« Folglich, so betonte der Heilige Vater, »wenn jemand nicht dazu fähig ist, seine Zunge zu beherrschen, dann geht er verloren«. Das sei ein schwacher Punkt aller Menschen. Das sei ein Problem, das tief aus der Vergangenheit stamme, denn »diese natürliche Aggressivität, die Kain seinem Bruder Abel gegenüber verspürte, hat sich in der Geschichte oft wiederholt. Es ist nicht etwa so, dass wir schlecht wären: wir sind schwach und Sünder«. Deshalb, so fuhr er fort, »ist es sehr viel einfacher, eine Situation mit einer Beleidigung, mit einer Verleumdung zu erledigen als sie im Guten zu klären, wie Jesus sagt«. Andererseits seien Jesu Worte hierzu ganz eindeutig, wenn er dazu auffordere, sich mit dem Feind zu einigen und zu einer Einigung zu kommen, um nicht vor Gericht zu landen. Und er gehe darüber noch hinaus. »Wenn du hingehst, um deinen Vater zu loben, und vor den Altar trittst, um zu opfern, und bemerkst, dass du ein Problem mit deinem Bruder hast, dann löse als erstes das Problem«.
Zum Schluss bat der Papst den Herrn für alle um die Gnade, »mit der Zunge ein bisschen vorsichtiger zu sein im Hinblick darauf, was wir über die anderen Menschen sagen«. Das sei »zweifellos eine kleine Buße, aber eine, die gute Früchte trägt«.
Danke für diese Erinnerung, Heiliger Vater!
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