Jahr des Glaubens - we care!

[kleiner Einstiegskommentar zum aktuellen Gemeinschaftsblog. Warum es mich freut, dort mitzumachen.]


Eduard Habsburg hat in einem Gastkommentar auf kath.net zurecht angemerkt: "Stell dir vor, es ist Jahr des Glaubens und keiner geht hin."

Dass ein solch weltweites und tiefgehendes, also wahrhaft katholisches Großereignis wie das nun beginnende 'Jahr des Glaubens' so durch die Maschen der allgemeinen Aufmerksamkeit rutschen kann, ist gelinde gesagt erstaunlich. Vielleicht ist der "Denk-Automatismus" vieler Journalisten, von dem Habsburg spricht nur die Spitze eines Eisbergs; vielleicht bestehen solche Denkmuster und Scheuklappen, wenn es um religiöse Angelegenheiten geht, in vielen Gehirnen und Herzen. Wie kann es sonst sein, dass man als 'normale Gläubige', als jemand, der in den römisch-katholischen Glauben hineingewachsen ist, diesen auch als Erwachsene als kostbar erkannt hat und ihn deswegen einfach in Ruhe leben möchte, sich immer öfter in die Defensive gedrängt sieht und dies nicht immer so sehr von aggressiv-atheister Seite. Welchen Grund könnten vielmehr Menschen haben, die ebenfalls katholisch sind, wie sie meist auch betonen, dies aber anders (weniger? Aber wer will da urteilen? Ich nicht.) praktizieren, ihre Brüder und Schwestern im Glauben anzugehen, weil diese ihrer Meinung nach zu oft in die Kirche gehen, zu intensiv und die 'falschen' Gebeten beten, etc.Wieso solche Kommentar dann meist mit der Ansicht verknüft werden, dass das 'ganze Religiöse' doch 'nichts mit dem echten Leben' zu tun hätte, dass man tunlichst 'seinen Kopf aus den Wolken nehmen' sollte und es bitte 'nicht übertreiben' sollte, wird mir wohl noch länger ein Rätsel bleiben. Auch Einwände, dass doch gerade der Glaube an Jesus die Fragen nach dem tieferen Sinn hinter allem, also vor allem nach dem 'echten Leben' beantwortet, verhallen meist ungehört, oder werden beantwortet, dass ein Glaube wertlos wäre, der nicht im 'Alltag umgesetzt wird', womit meist nur das sozialverträgliche Zusammenleben gemeint ist.

Vielleicht hat S.Exz. Weihbischof Florian Wörner von Augsburg doch recht, wenn er sagt, dass wer von Gott her denkt, Dinge anders beurteilt. So möchte ich immer denken, weil ich es als die bessere, die vernunft- und menschengemäßere Denk-, Lebens- und Glaubensweise erkannt habe. In diesem Sinne antwortete ich Eduard Habsburg auf seine Frage: "Jahr des Glaubens - who cares?" - "I care!"

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