Die offene Tür - Teil III
>>Die Erneuerung der Kirche geschieht auch durch das Zeugnis, das das Leben der Gläubigen bietet: Die Christen sind nämlich berufen, mit ihrer Existenz in der Welt das Wort der Wahrheit, das der Herr uns hinterlassen hat, leuchten zu lassen. Gerade das Konzil stellte in der Dogmatischen Konstitution Lumen gentium fest: „Während aber Christus heilig, schuldlos, unbefleckt war (Hebr 7,26) und Sünde nicht kannte (2 Kor 5,21), sondern allein die Sünden des Volkes zu sühnen gekommen ist (vgl. Hebr 2,17), umfaßt die Kirche Sünder in ihrem eigenen Schoße. Sie ist zugleich heilig und stets der Reinigung bedürftig, sie geht immerfort den Weg der Buße und Erneuerung.
Aus dieser Sicht ist das Jahr des Glaubens eine Aufforderung zu einer echten und erneuerten Umkehr zum Herrn, dem einzigen Retter der Welt. Im Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung hat Gott die rettende Liebe vollends offenbart und ruft die Menschen durch die Vergebung der Sünden zur Umkehr des Lebens (vgl. Apg 5,31). <<
Buße und Erneuerung, Reue und Umkehr - keine Konzepte, die besonders spannend klingen oder überraschend neu wären, im Gegenteil: Schon Johannes der Täufer verkündete sie am Jordanufer und machte sie quasi zur Bedingung für seine Taufe. Wobei es auch durchaus einsichtig und logisch klingt: bevor man einen neuen Anfang machen, muss erst mal der alte Schmutz hinaus. Das ist beim Hausputz nicht anders als auf dem Weg der menschlichen Seele. Natürlich, wenn man hingeht und erstmal den Schmutz an sich leugnet und sich allerlei 'Sonnenbrillen' aufsetzt, um ihn ja nicht sehen zu müssen, sieht man natürlich auch die Notwendigkeit hin und wieder zu putzen nicht ein und muss im Dreck leben.
Dazu der großartige Timothy Kardinal Dolan, bei der Bischofssynode zur Neuvangelisierung:
>>Das Sakrament der Beichte evangelisiert die Evangelisierer, denn es bringt uns sakramental in Kontakt mit Jesus, der uns zur Herzensbekehrung aufruft und der uns dazu inspiriert, Seine Einladung zur Buße zu beantworten. Wir suchen geschäftig nach Reformen der Strukturen, Systeme, Institutionen und der anderen Menschen. Ja, dies ist gut.
Doch die Antwort auf die Frage „Was ist falsch an dieser Welt?“ ist nicht Politik. Wirtschaft, Säkularismus, Umweltverschmutzung, globale Erwärmung … nein. Wie Chesterton schrieb: „Die Antwort auf die Frage ‚Was ist falsch an dieser Welt?‘ besteht aus zwei Worten: Ich bin´s.“ Ich bin´s! Dies zuzugeben führt in die Herzensbekehrung und in die Buße, das Herz der Einladung des Evangeliums.<<
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