Sollten nicht gerade Christen Halloween, also den Allerheiligenabend ("All Hallows Eve" = Halloween) festlich begehen und mit ihren Nächsten zusammen feiern? Ich frag ja nur...
Wenn man ihn denn als solchen feiert, was leider immer weniger geschieht. Viele sehen nur das 'außenrum', die leuchtende Kürbisfratze und den Grusel-rummel, der überall gemacht wird und fragen sich kaum noch, was eigenlich dahinter steht. Oder mit den Worten des Existenzphilosophen und Bloggernachbarn Josef Bordat gesprochen: "Es passt hervorragend zum Zeitgeist, dass man uns statt der Nächstenliebe des Martin von Tours die Erpressermethoden der Halloween-Kids an die Haustür bringt."
Den Vorabend von Allerheiligen zu feiern ist in der Tat gerade für katholische Christen kein Problem. "Gedenken" klingt nach Bundestag&Streichorchester und ein paar unserer Heiligen haben es in ihrer wilden Jugend ganz gut krachen lassen. Man kann nicht ständig davon reden, daß man einen fröhlichen, lebendigen Glauben habe und dann bedröppelt gucken und erwarten, niemandem die Logik-Lücke auffällt. Gegen eine Allerheiligenparty spricht nämlich nichts, gar nichts. Im Mittelalter wurde an Heiligenfeiertagen gefeiert. Nicht an allen und überall gleich, aber die Tendenz ging schon eher in Richtung Party als in Richtung Gedenkveranstaltung wenn man es mit heutigen Worten beschreiben will. Im London des Spätmittelalters gingen die Weihnachtsstraßenparties so weit außer Kontrolle, daß der Rat meinte, einschreiten zu müssen. Wiederholt, was nicht dafür spricht, daß die Verbote Erfolg hatten. Das war dann wohl das Gegenstück zur Facebook-Party.
Nur hat Halloween, trotz der Namensbedeutung, nur relativ wenig mit den Heiligen zu tun. Wer hat schon mal einen jugendlichen Heiligen Augustinus der Franziskus vor seiner Tür gehabt? Während mein Mutterherz bei untergroßen Gespensterchen auf jeden Fall weich wird, finde ich rumpöbelnde Teenager, die mir "Süßes oder Saures" entgegenbrüllen, weniger niedlich oder spaßig oder was auch immer.
Schade finde ich, daß der traditionelle Tag zum Süßkram einsammeln, nämlich St Martin, neben dem Halloween-Kram verkümmert. Ich gebe nämlich gern im Andenken an den Heiligen Martin, von mir aus auch im Andenken an Martin Luther, ich lasse mir gern zum 37. Mal das Lied vom Heiligen Martin, der seinen Mantel teilt, vorsingen und habe am Laternenumzug (das geht auf die Prozessionslichter zurück) immer ziemlich viel Spaß und wenn ich nicht grad mal wieder schwanger bin heißt es abends bei uns dann "Bibamus in nomine sanctorum!" weil zumindest die Großen den Glühwein zum Füßeauftauen meist brauchen können :-)
Allerheiligen ist kein Trauerkloßtag. Aber mit dem Halloween-Kram hat er wirklich nur wenig zu tun, trotz der irisch-katholischen Einwanderer, die dieses Fest in die USA gebracht haben.
Es ist ein säkulares Fest. Ob man so weit geht wie unsere evangelikalen Nachbarn, die die Süßigkeiten zusammen mit Heftlein, wie böse Halloween ist, verteilen... ich weiß nicht.
Ärgern tut mich erstens das schlechte Benehmen und zweitens wenn wie im vorletzten Jahr Nachbarn der Vorgarten zertrampelt wird weil es nun halt "Saures" geben sollte weil die Tür nicht geöffnet wurde.
Ich hatte eine Arbeitskollegin, die mit einem Iren verheiratet war. Der traute sich nicht, seiner Oma zu sagen, daß er auf eine Halloween-Party gehen wollte. Warum? Weil Oma Halloween traditionell irisch beging: sie blieb zu Hause und betete den Rosenkranz, Türen oder Fenster bloß nicht aufmachen, sonst kommen die Geister der Toten rein... das waren für die oben erwähnten irischen Einwanderer erschreckende Wesen, die den lebenden Schaden zufügen würden wenn sie könnten, und nichts, was man im Haus haben wollte.
Wie wäre es, wenn man Halloween tatsächlich feiert: als Gottes Einladung, heilig zu werden.
>>Während mein Mutterherz bei untergroßen Gespensterchen auf jeden Fall weich wird, finde ich rumpöbelnde Teenager, die mir "Süßes oder Saures" entgegenbrüllen, weniger niedlich oder spaßig oder was auch immer.<< Dafür braucht man kein Mutterherz, das sagt mir ein "noch-nicht-Mutter-Herz" auch ;-) Und genau dieses sollte das Plakat auch aussagen, nicht mehr und nicht weniger. Eine klasse Idee hab ich die Tage bei Facebook gesehen, einige kleine Kinder als Heilige verkleidet. Total süß und knuffig! :-)
Dass man gerade an den Tagen rund um Allerheiligen als Katholik so richtig Spass haben kann, wenn man daran denkt, dass das Beste ja noch kommt, ist eh logisch. Und den Bericht über 'Ihr Halloween' fand ich, wie schon einiges andere, mal wieder richtig klasse!
Sollten nicht gerade Christen Halloween, also den Allerheiligenabend ("All Hallows Eve" = Halloween) festlich begehen und mit ihren Nächsten zusammen feiern? Ich frag ja nur...
AntwortenLöschenWenn man ihn denn als solchen feiert, was leider immer weniger geschieht. Viele sehen nur das 'außenrum', die leuchtende Kürbisfratze und den Grusel-rummel, der überall gemacht wird und fragen sich kaum noch, was eigenlich dahinter steht. Oder mit den Worten des Existenzphilosophen und Bloggernachbarn Josef Bordat gesprochen: "Es passt hervorragend zum Zeitgeist, dass man uns statt der Nächstenliebe des Martin von Tours die Erpressermethoden der Halloween-Kids an die Haustür bringt."
LöschenDas sehe ich auch so, einfach nur gruselig.
LöschenDen Vorabend von Allerheiligen zu feiern ist in der Tat gerade für katholische Christen kein Problem. "Gedenken" klingt nach Bundestag&Streichorchester und ein paar unserer Heiligen haben es in ihrer wilden Jugend ganz gut krachen lassen. Man kann nicht ständig davon reden, daß man einen fröhlichen, lebendigen Glauben habe und dann bedröppelt gucken und erwarten, niemandem die Logik-Lücke auffällt. Gegen eine Allerheiligenparty spricht nämlich nichts, gar nichts. Im Mittelalter wurde an Heiligenfeiertagen gefeiert. Nicht an allen und überall gleich, aber die Tendenz ging schon eher in Richtung Party als in Richtung Gedenkveranstaltung wenn man es mit heutigen Worten beschreiben will.
AntwortenLöschenIm London des Spätmittelalters gingen die Weihnachtsstraßenparties so weit außer Kontrolle, daß der Rat meinte, einschreiten zu müssen. Wiederholt, was nicht dafür spricht, daß die Verbote Erfolg hatten. Das war dann wohl das Gegenstück zur Facebook-Party.
Nur hat Halloween, trotz der Namensbedeutung, nur relativ wenig mit den Heiligen zu tun. Wer hat schon mal einen jugendlichen Heiligen Augustinus der Franziskus vor seiner Tür gehabt?
Während mein Mutterherz bei untergroßen Gespensterchen auf jeden Fall weich wird, finde ich rumpöbelnde Teenager, die mir "Süßes oder Saures" entgegenbrüllen, weniger niedlich oder spaßig oder was auch immer.
Schade finde ich, daß der traditionelle Tag zum Süßkram einsammeln, nämlich St Martin, neben dem Halloween-Kram verkümmert. Ich gebe nämlich gern im Andenken an den Heiligen Martin, von mir aus auch im Andenken an Martin Luther, ich lasse mir gern zum 37. Mal das Lied vom Heiligen Martin, der seinen Mantel teilt, vorsingen und habe am Laternenumzug (das geht auf die Prozessionslichter zurück) immer ziemlich viel Spaß und wenn ich nicht grad mal wieder schwanger bin heißt es abends bei uns dann "Bibamus in nomine sanctorum!" weil zumindest die Großen den Glühwein zum Füßeauftauen meist brauchen können :-)
Allerheiligen ist kein Trauerkloßtag. Aber mit dem Halloween-Kram hat er wirklich nur wenig zu tun, trotz der irisch-katholischen Einwanderer, die dieses Fest in die USA gebracht haben.
Es ist ein säkulares Fest. Ob man so weit geht wie unsere evangelikalen Nachbarn, die die Süßigkeiten zusammen mit Heftlein, wie böse Halloween ist, verteilen... ich weiß nicht.
Ärgern tut mich erstens das schlechte Benehmen und zweitens wenn wie im vorletzten Jahr Nachbarn der Vorgarten zertrampelt wird weil es nun halt "Saures" geben sollte weil die Tür nicht geöffnet wurde.
Ich hatte eine Arbeitskollegin, die mit einem Iren verheiratet war. Der traute sich nicht, seiner Oma zu sagen, daß er auf eine Halloween-Party gehen wollte. Warum? Weil Oma Halloween traditionell irisch beging: sie blieb zu Hause und betete den Rosenkranz, Türen oder Fenster bloß nicht aufmachen, sonst kommen die Geister der Toten rein... das waren für die oben erwähnten irischen Einwanderer erschreckende Wesen, die den lebenden Schaden zufügen würden wenn sie könnten, und nichts, was man im Haus haben wollte.
Wie wäre es, wenn man Halloween tatsächlich feiert: als Gottes Einladung, heilig zu werden.
>>Während mein Mutterherz bei untergroßen Gespensterchen auf jeden Fall weich wird, finde ich rumpöbelnde Teenager, die mir "Süßes oder Saures" entgegenbrüllen, weniger niedlich oder spaßig oder was auch immer.<< Dafür braucht man kein Mutterherz, das sagt mir ein "noch-nicht-Mutter-Herz" auch ;-) Und genau dieses sollte das Plakat auch aussagen, nicht mehr und nicht weniger. Eine klasse Idee hab ich die Tage bei Facebook gesehen, einige kleine Kinder als Heilige verkleidet. Total süß und knuffig! :-)
AntwortenLöschenDass man gerade an den Tagen rund um Allerheiligen als Katholik so richtig Spass haben kann, wenn man daran denkt, dass das Beste ja noch kommt, ist eh logisch. Und den Bericht über 'Ihr Halloween' fand ich, wie schon einiges andere, mal wieder richtig klasse!