Schlaflied für die Sehnsucht

Eine Einstimmung der etwas anderen Art auf den Tag des heiligen Valentin von Terni bzw. von Rom.


O lege, Geliebter,
den Kopf in die Hände
und höre, ich sing' dir ein Lied.
Ich sing' dir von Weh und von Tod und vom Ende,
ich sing' dir vom Glücke, das schied.

Komm, schließe die Augen,
ich will dich dann wiegen,
wir träumen dann beide vom Glück.
Wir träumen dann beide die goldensten Lügen,
wir träumen uns weit, weit zurück.

Und sieh nur, Geliebter,
im Traume da kehren
wieder die Tage voll Licht.
Vergessen die Stunden, die wehen und leeren
von Trauer und Leid und Verzicht.

Doch dann - das Erwachen,
Geliebter, ist Grauen -
ach, alles ist leerer als je -
Oh, könnten die Träume mein Glück wieder bauen,
verjagen mein wild-heißes Weh!

Selma Meerbaum-Eisinger (1924-1942)

Kommentare

  1. Vielleicht auch inspiriert durch die Wetterverhältnisse zurzeit; ziemlich kalt und diesig.

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  2. Hihi,
    ich mag die Rubrik Mädchenkram ;-) Vielleicht, weil ich selbst ein Mädchen bin? ;-) LG Ma Reine

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