In manus tuas, pater...

Heute vormittag in der Sala Paolo VI hat Papst Benedikt XVI über die drei letzten Worte Jesu am Kreuz meditiert:
Als erstes ging Benedikt XVI. auf die Vergebungsbitte des Herrn für seine Henker ein: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“. Jesus selbst vollziehe, was er in der Bergpredigt gelehrt habe: „Liebt eure Feinde, betet für die, die euch misshandeln“. Später könne am Beispiel des Protomärtyrers Stephanus gesehen werden, wie dieser die Haltung Jesu nachahme, wenn er gleich ihm für seine Mörder bete. Jesus „vergibt nicht nur seinen Henkern, sondern tritt für sie beim Vater ein. Zum Grund seiner Fürbitte macht er ihr Nichtwissen, das den Weg zur Bekehrung offen lässt“, wie dies beim römischen Hauptmann unter dem Kreuz der Fall gewesen sei, so Benedikt XVI. Dies bleibe ein Trost für alle Zeiten und für alle Menschen.
 Das zweite Wort Jesu am Kreuz nach Lukas gehe noch einen Schritt weiter. Es handle sich im ein Wort der Hoffnung. Jesus antworte nun auf die Bitte eines Mitgekreuzigten. Dieser sei „ein sogenannter Räuber, ein Widerstandskämpfer“ gewesen, der nun den Herrn bitte, seiner zu gedenken, wenn er in sein Reich komme. Christus gehe in seiner Antwort bei weitem über die Bitte hinaus: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“. Jesus wisse, „dass er direkt in die Gemeinschaft mit dem Vater eingehen wird, dass er den Menschen wieder ins Paradies, ins Mitsein mit Gott hineinführt“. So gebe er dem Glaubenden Hoffnung: „Gottes Erbarmen kann uns auch im letzten Augenblick erreichen. Die Bitte um seine Güte wird nicht umsonst gestellt“, so der Papst. Er sei „der barmherzige Vater, der uns mit offenen Armen erwartet. Der Herr sagt dem Mann: Ich ziehe dich gleichsam mit hinauf, wir kommen heute im Paradies an“.

 Das letzte Wort sei ein Ruf äußerster und völliger Hingabe des sterbenden Jesus an Gott: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“. Mit diesem Gebet, in dem Jesus einen Vers aus Psalm 31 aufgreife, „bekräftigt er seinen Willen, zunächst den Händen der Menschen ausgeliefert zu werden, um aber dann letztlich doch in den Hände Gottes zu sein und sich in die guten Hände Gottes zu übergeben“. Christus wisse, dass er letztlich als Sohn in den Händen des Vaters stehe. Damit aber versichere er auch den Menschen, „dass wir zuletzt in die Hände des Vaters fallen. Darauf dürfen wir uns verlassen, darauf Ausschau halten und gleichsam auf diese Hände hin zu leben, die uns tragen und uns die Gewissheit geben, nicht ins Nichts abzustürzen“.In dem Augenblick, in dem Jesus das Leben verlasse, besiegle dieser seine letzte Entscheidung. Auf diese Weise „sei alles vollbracht“, wie der Evangelist Johannes sage: „der höchste Liebesakt ist zum Ende gebracht worden, bis zur Grenze und jenseits der Grenze“.

Das war wieder wunderschön. Danke für die Zusammenfassung an Armin Schwibach.

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