Nicht Herren eurer Wahrheit
...sondern Diener eurer Freude!
Dieser Spruch, der über dem Weihejahrgang 1951 vom Freisinger Domberg stand, schwebte auch über den Tagen in Castel Gandolfo, die einer aus dem Jahrgang mit seinen ehemaligen Studenten verbracht hat.
>>Niemand kann die Wahrheit haben, die Wahrheit hat uns, sie ist etwas Lebendiges! Wir sind nicht ihre Besitzer, sondern wir sind von ihr ergriffen; nur wenn wir uns von ihr führen und treiben lassen, bleiben wir in ihr; nur wenn wir mit ihr und in ihr Pilger der Wahrheit sind, dann ist sie in uns und durch uns da. Ich glaube, das müssen wir wieder neu erlernen, dieses Nicht-Haben der Wahrheit. So wie kein Mensch sagen kann: ‚Ich habe Kinder’ – sie sind keine Habe, sie sind ein Geschenk, und sie sind uns als Gabe Gottes aufgetragen –, so können wir nicht sagen: ‚Ich habe die Wahrheit’. Aber die Wahrheit ist zu uns gekommen und drängt uns. Wir müssen lernen, uns von ihr treiben zu lassen, uns von ihr führen zu lassen. Dann wird sie auch wieder leuchten: wenn sie uns selber führt und durchdringt.<<
>>Welches Volk kann sagen, daß ihm Gott so nahe ist? Welches Volk hat dieses Geschenk empfangen? “ Wir haben es nicht gemacht: Es ist uns geschenkt. Freude und Dankbarkeit darüber, daß wir Ihn kennen dürfen, daß wir die Weisheit des rechten Lebens empfangen haben – das, was den Christen kennzeichnen sollte. Und in der Tat, in der frühen Christenheit war es so, dieses Befreitsein von dem Dunkel des Herumtastens, Nichtwissens: Was bin ich, wozu bin ich, wie muß ich gehen? Dieses Freigewordensein, Im-Licht-Stehen, In-der-Weite-der-Wahrheit-Stehen – das war das Grundbewußtsein. Dankbarkeit, die dann überstrahlte und die so die Menschen in der Kirche Jesu Christi vereinigte.<<
Ganze Ansprache von 'Papa Benedetto' im Wortlaut hier.
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