Klang der Morgenstille
Ähnlich wie bei dem Besuch meiner ersten hl. Messe im außerordentlichen römischen Ritus, war auch hier der Haupteindruck der einer ungewöhnlich dichten Konzentration. Das Geschehen war auch hier auf den Altarraum konzentriert, die Gesten und Schritte wohldosiert und sparsam.
Aus der Sicht einer Anfängerin würde ich sagen, dass gerade der Besuch eines musikalisch ansprechend gestalteten Hochamtes den Zugang zu dieser (recht unbekannten und manchmal verkannten) Form des lateinischen Messritus erleichtern kann. Der Klangteppich der Vorbereitungen ähnelt dem bei anderen großen hl. Messen, das Einsingen des Chores, die Vorbereitungen der Ministranten und Mesnern etc. Die Gesänge des Chores, sowie einige Lieder mit Volksgesang füllen die Lücken, die während der still gesprochenen Gebete des Priesters entstehen. So hat jeder Besucher die Möglichkeit, sich entweder von der Musik durch die Messe führen zu lassen oder mit dem Priester still ins Gebet gehen zu können. Der einzige augen- bzw. ohrenscheinliche Unterschied ist also tatsächlich nur die lateinische Sprache, welche die katholische Kirche weltweit verbindet und die mit dem Presbyterium gemeinsame Gebetsrichtung versus Deum.
Trotz alledem war es außerordentlich interessant zu erleben, wie es aus dem größten Trubel von einer auf die andere Minute ganz still werden kann. Wie die Welt den Atem anhalten kann und sich scheinbar einige Minuten aufhört zu drehen, während dort vorn am Altar sich das Heiligste vollzieht, das die Menschheit kennt: der menschgewordene Gott steigt täglich herab und verbirgt sich in den einfachen Gestalten von Brot und Wein. Wie feinfühlig von ihm, sich hinter der sichtbaren Hülle dieser Gestalten zu verbergen wie hinter dem Vorhang des Allerheiligsten, damit wir einfachen Geschöpfen nicht vor der schieren Größe dieses Wunderbaren erschrecken.
Heute abend loben und preisen wir den Herrn dann auf die ganz andere Art: Nightfever - ich freu mich drauf!
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