Als hätte er es geahnt

Vielleicht hat er es  auch tatsächlich gewusst; dass er sich nicht für die Zustände in den Ortskirchen seines Heimatlandes interessiert, kann Benedikt XVI wahrlich niemand vorwerfen.

Wenn man sich seine Betrachtungen zu den Lesungen des vergangenen 22. Sonntags im Jahreskreis sehenden Auges und mit eingeschaltetem Verstand durchliest, kann man nicht umhin zu hoffen, dass sich mindestens einige "hohe politische Herrschaften" angesprochen fühlen.

>>Thema der Betrachtungen in Castel Gandolfo war das Gesetzes Gottes, das sowohl für die jüdische als auch für die christliche Religion ein wesenetliches Element sei, „in dem die Liebe ihre volle Erfüllung erlangt“. Das Gesetz, so Benedikt XVI „ist keine Last, es ist nichts Formales, das es zu erfüllen gilt, es ist keine Beschränkung“. Vielmehr lasse es den Menschen aus seinem Egoismus herausgehen. Natürlich kann man immer in die Versuchung geraten, "seine Sicherheit und seine Freude auf etwas zu setzen, das nicht mehr das Wort des Herrn ist: auf die Güter, die Macht, auf andere ‚Gottheiten’, die in Wirklichkeit leer sind, die Götzenbilder sind“, wenn man es sich in seiner Art zu glauben gemütlich macht und  "Verwahrer des Gesetzes" wird. Obwohl das Gesetz Gottes bleibt, ist es dann nicht mehr das Wichtigste, die Lebensregel. Es werde vielmehr „zu einer Verkleidung, zu einem Überzug, während das Leben anderen Straßen, anderen Regeln und oft egoistischen Interessen des Ichs oder der Gruppe folgt“.
So gehe die Religion ihres echten Sinns verlustig, der darin bestehe, „im Hören auf Gott zu leben, um seinen Willen zu tun, und sie beschränkt sich auf die Ausübung von sekundären Gewohnheiten, die vielmehr das menschliche Bedürfnis befriedigen, sich mit Gott gut zu fühlen“. Dies stelle eine schwere Gefahr für alle Religionen dar, auf die Jesus in seiner Zeit getroffen sei. Zu dieser könne es aber leider auch in der Christenheit kommen.<<


Ganze Angelus Betrachtung in bewegten Bildern wie immer hier.

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