Am Amte hängt, zum Amte drängt doch das alles

Schön langsam fühlt man sich wirklich wie in dem Film "...und täglich grüßt das Murmeltier". Pünktlich zum Gedenktag der hl. Caterina von Siena werden wieder die üblichen Forderungen nach "mehr Frauenrecht in Kirche" und dem ominösen "Diakonat der Frau" lautstark erhoben. Dabei wäre die große Patronin Europas wohl die Erste, die derartiges Geschwätz als Humbug abtun würde. "Immer diese Machtkämpfe!", würde sie vielleicht rufen. "Versucht euch eher darin zu übertreffen, heilig zu werden."

Der Weg dahin führt allerdings nicht über Titel und Ämter, wie die Dominikaner-Tertiarin genau wußte. Wieviele Frauen wirkten im Verborgenen aus der echten christlichen Nächstenliebe heraus, beteten und pflegten Arme und Kranke und sie waren es zufrieden, dass niemand von ihnen wusste als Jesus. Diese Frauen waren bestimmt nicht weniger intelligent als ihre Geschlechtsgenossinnen heute und ihre Demut und Bescheidenheit verächtlich zu machen, heißt nichts anderes, als sie noch posthum zu beleidigen. Auch die viel zitierten Katecheten und Katechetinnen die in weiten Teilen der Erde in der tiefsten Diaspora (z.B. im brasilianischen Amazonas) den christlichen Glauben verbreiten und am Brennen halten, weil die Priester aus rein geografischen Gründen vielleicht nicht öfter als einmal im Monat kommen können, wissen, dass am Amte eben nicht alles hängt.  Denn lebt der christliche Glaube nicht zuallererst vom persönlichen (Lebens-)Zeugnis? Und liegt es nicht vor allem an dem Glaubenseifer und der Begeisterung der Einzelnen, dass die Sekten dort einen so massiven Zulauf erfahren? Dies ändert sich nicht von heute auf morgen, wenn man wie Frau Holle das Priesteramt plötzlich über alle ausschüttete.

Mit einer anderen starken und großen Frau in der katholischen Kirche möchte ich daher rufen: "Ich fühle mich in der Kirche nicht diskriminiert!"

Kommentare

  1. Ich fühle mich auch nicht diskriminiert.

    AntwortenLöschen
  2. Die 'Braut des Lammes' verweist zurecht auf die vielfältigen Tätigkeiten und Aufgabenbereiche, die Frauen zu allen Zeiten, also auch heute in der Kirche einnehmen:
    >>Wärs nicht also vielleicht angezeigter, auf die Berufungen zu schauen, die wir bereits haben und die die Kirche anerkennt? Da gibts für Frauen in der römisch-katholischen Kirche etwa die nach dem ersten Weltkrieg entstandene Lebensform der Apostolatshelferin, eine Berufung, über die man „interessanterweise“ kaum etwas erfährt, kaum, daß es sie gibt. Ob das wieder einmal damit zu tun hat, daß diese oft unerkannt unter den Menschen leben, oder damit, daß es eine Berufung ist, in der Jesus einen Menschen auffordert, alles zu lassen und ihm nachzufolgen, mithin eine zölibatäre, wer vermag das zu sagen? Die Apostolatshelferin ist dem Bischof unterstellt, der wiederum darauf vertrauen kann, daß sie jede Tätigkeit als Sendung annehmen wird, die er für die Ortskirche als notwendig ansieht, um den Menschen zu dienen. Das ist für mich Diakonia im unmittelbaren Sinne.<<
    http://brautdeslammes.blogspot.de/2013/04/das-knuddeltier.html

    AntwortenLöschen
  3. Meine 10 Cents dazu geschrieben letztes Jahr etwa um diese Zeit zu genau dem Artikel, den du verlinkt hast: http://ocruxavespesunica.de/?p=486 :)

    AntwortenLöschen
  4. Ich kann als Frau so ziemlich alles machen in der Kirche:

    Jede Verwaltungsfunktion steht mir offen, ich kann innerhalb der vielen Dienste der Kirche alles von A (Anästheststin) bis Z (Zahlenjongliererin) sein.

    Ich kann lehren. Das erste Jahr Kommunionsvorbereitung macht hier die Pastoralreferentin, die eine Frau ist. "Ja, aber das sind ja nur Kinder" mag man jetzt sagen. Ja, es sind Kinder, also die nächste Generation, die CHristen, die in 39 Jahren die Priester, Ordensleute, und auch die "Kirchbanksitzer", die sich mehr oder weniger einbringen, stellen. Dort wird Glauben geformt. Vor dieser Verantwortung steht würde ich persönlich, ganz ehrlich gesagt, schreiend weglaufen.

    Bevor man sagt "aber du kannst nicht Priesterin werden", möge man sich bitte in einer beliebigen gemeinde ins Rosenkranzgebet, die Anbetung, dei maiandacht setzen und nach vorne gucken. Leiten tut das Gebet wahrscheinlich eine Frau. Und wahrscheinlich ist diese Frau relativ alt. Wer den Drang nach vorne verspürt, kann ja klein, so zum Üben, anfangen und dort einspringen. Denn wenn eines nicht mehr allzufernen Tages diese älteren Damen nicht mehr können, wird es fürchte ich keine Anbetung, keinen Rosenkranz und keine Maiandacht mehr geben.

    Das ganze ist keine "ich darf das!"-Frage, sondern eine des Dienstes.

    AntwortenLöschen
  5. Genau, meine Damen! 100% Zustimmung. Darum ging es mir auch und deswegen wurdere ich mich immer, wieso das immer an Titeln und Ämtern, die eine(r) vor seinem Namen spazieren tragen will, festgemacht wird. Als ob "Kind Gottes" nicht Ehre genug wäre?!

    @cordulchen: deine Überlegungen sind bestimmt wesentlich mehr als 10cent wert ;-) Danke dafür!

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts