ich blogge...
...also bin ich?! Ganz so plakativ und einfach ist das natürlich nicht, aber nach dem großen Treffen in Freiburg kam auch bei mir wieder die Frage hoch "warum ich das hier überhaupt mache". Tagebuch schreiben kann man auch offline und das Leben mit Jesus ist nicht auf Netzwerkkabel und WLAN angewiesen. Wie üblich ist mir einer aus dem großen Haufen der Blogoezese mal wieder meilenweit voraus;)
Danke, Bastian!
Bild von hier. |
Ein katholisches Blog ist ein Zeugnis, Blogger sind Zeugnisgeber.
Wie kommt jemand dazu, katholisch zu Bloggen? Der Grund ist Interesse an religiösen Themen und daran, sie zu diskutieren, zu verkünden. Bloggen schafft die Möglichkeit, eigene Gedanken in einem größeren Rahmen zu äußern und zu sehen, ob sie auf Interesse stoßen. Es verlangt Offenheit und eine Prise Selbstvertrauen: glaube ich wirklich, dass jemand meine Äußerungen lesen möchte? Klickzahlen, Kommentare und Verlinkungen geben das Feedback. Dabei lässt das Blog dem Schreiber große Freiheit, seine Gedanken so zu präsentieren, wie es ihm entspricht: wo sonst habe ich in ein und derselben Kommunikation die Wahl zwischen durchgearbeiteten Texten, spontanen Gedanken, Bildern, Karikaturen, Fotos bis hin zu Notizen, welcher Vogel gerade singt? Blogs sind vom Blogger geordnet oder bunt, regelmäßig oder frei gestaltet. Nicht nur inhaltlich, sondern auch in der äußeren Form stellt das Blog dar, was der Blogger sagen will, spiegelt ihn wider. Blogger ist man also aus persönlichen Gründen, denn ein Blog zeigt viel von der Person.
Ich denke, das ist das Wesen des Bloggens: es ist persönlich. Es sind meine Themen und es ist meine Meinung, nicht mehr und nicht weniger. Deshalb lese ich mit Gewinn andere Blogs: auch sie sind authentisch und bereichern mich, ohne den Anspruch zu erheben, mehr als persönlich und individuell zu sein. Beiträge mögen apodiktisch und scharf formuliert sein – immer steht klar im Raum, dass sie eine individuelle Sicht darstellen, denn sie werden auf einem Blog gepostet. Alles Ich-Botschaften, sozusagen.
Katholische Blogs haben Zeugnischarakter. Das lässt sich nicht planen: Authentizität organisieren zu wollen, ist ein Widerspruch in sich. Es wäre sinnlos zu versuchen, katholische Blogger zu „zähmen“. Nicht, weil sie widerspenstig wären, sondern weil man ihren Blogs damit das Zeugnishafte nähme.
Danke, Bastian!
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