Ironie muss nicht unchristlich sein

[Disclaimer: auch dieser Kommentar zur Diskussion rund um den ominösen Donaukurier-Artikel und seine Erwiderung kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.]


Mme Elsa vom Nacht(b)revier ist ein bisschen der Kragen geplatzt über diesen Artikel im Donaukurier. Da geht es mal wieder um den angeblich so unchristlichen Ton der Berichterstattung auf christ-katholischen Nachrichtenportalen; in diesem Fall hat sich die Schreiberin Gabriele Ingenthron speziell auf kath.net eingeschossen. Und da scheint sie sich auch eine ganze Weile drauf rumgetrieben zu haben. Leider scheint sie dabei die oft sehr gut recherchierten und stets mit Autorenangabe versehenen Artikel mit den darunterstehenden Leserkommentaren zu verwechseln, denn wie sonst könnte eine Schlagzeile wie "Anonyme Hetze im Internet" zustande kommen? Natürlich ist der darunterstehende Artikel im Donaukurier pure Polemik und auch die Antwort von Mme Elsa auf kath.net sollte vielleicht für etwas schlichtere Gemüter die Aufschrift "Vorsicht - kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten" tragen. Aber ich persönlich kann sie verstehen. Wenn man, wie sie, sich die Mühe macht, die katholische Welt unter seinem Klarnamen mit Artikeln und Interviews zu versorgen, in die man viel Recherchearbeit und -mühe investiert hat und dann von einer Journalistin angefeindet wird, die offenbar im Absatz verrutscht ist und die Leserkommentare mit der Meinung der Redaktion verwechselt, dann kann einem schon mal der Hut ein bisschen hochgehen. Aber, das ist halt die virtuelle Welt, Frau Ingenthron. Ich gehe mal davon aus, dass Sie bei der Vorarbeit zu ihrem Artikel und überhaupt vom Berufs wegen auf mehreren Nachrichtenportalen (ob katholisch oder nicht) und Online-Auftritten mehr oder weniger bekannter Zeitungen unterwegs sind. Da haben sie bestimmt schon festgestellt, dass es charakteristisch für dieses Medium ist, dass Leser hier ihre Meinung zu jedem Artikel sehr einfach kundtun können. Dazu ist nichts weiter nötig, als die Angabe eines Benutzernamens und eines Passworts. Man braucht sich auch nur die Benutzernamen der z. B. ersten fünf Leserkommentare unter einem beliebigen Artikel auf einer beliebigen Online-Zeitung (nehmen Sie ruhig ein säkulares Blatt) ansehen, um festzustellen, dass ca. 98% aller dort Kommentierenden dies nicht unter ihrem Klarnamen tun. Wieso sollten sie auch, sie tun dies ja nicht zum Broterwerb und die Kommentarfunktion ist in erster Linie zur Meinungsäußerung gedacht. Meinungen allerdings können durchaus sehr unterschiedlich und auch kontrovers sein. Das ist halt der Vor- bzw. Nachteil einer Demokratie, je nachdem, welche Meinung man über diese, unsere, Staatsform vertritt.

In Caritate Christi,
Gertie di Sasso


P.S. Auch ich verwende für dieses Weblog ein Alias, aber ich betreibe das ja auch nur zum "Hausgebrauch"; bin also weder hauptberuflich Journalistin noch erhebe ich Anspruch auf Vollständigkeit oder Ironie-freiheit. Es ist nur ein kleines Internet-Tagebuch.

Kommentare

  1. Nichts für ungut: bei dieser Diskussion fängt mir an auf den Zeiger zu gehen, daß jeweils zwischen den Beiträgen und den Kommentaren auseinanderdividiert wird. Das geht nicht: kath.net und andere Portale müssen sich die Qualität ihrer Kommentarbereiche zurechnen lassen, wenn solche Kommentare freigeschaltet werden. So einfach darf man es sich nicht machen.

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    1. Stimmt, auch Nachrichtenportale sollten ihre Kommentare moderieren. Das hatte ich nicht bedacht, danke.

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