Alexander Kissler: Christen sind die Punks unter den Religiösen

Dr. Alexander Kissler, seines Zeichens Hausarzt des Vatican-Magazins für die kleineren und größeren Macken des sog. "Deutsch-Katholizismus" und geistiger Florettfechter, hat wieder zugeschlagen:
Am 1. Juni 2012 hielt er in München einen Vortrag zum Thema "Der Papst und wir. Wo steht Deutschland?" Der Beziehung der Deutschen zu ihrem Landsmann auf dem Stuhl Petri hat sich Dr. Kissler schon seit längerem gewidmet. Mit gewohnt scharfsichtigem Blick stellt er fest, dass die Art der Deutschen mit diesem Papst umzugehen, die gerade derzeit nicht sehr freundlich ist, nicht so sehr etwas über ihn, den Papst aussagt, sondern vielmehr etwas über uns selbst.

Wie schon die Mannschaft vom Beiboot Petri festgestellt hat, merkt man Alexander Kissler seine profundes Allgemeinwissen, seine genaues Zuhören und seine präzise Recherche in Sachen Benedikt XVI deutlich an. Der Vortrag ist ein Streifzug durch die Homilien und Ansprachen des hl. Vaters der letzten Jahre und kulminieren in der Erkenntnis, dass wir unser Denken ändern müssen.

"Ohne Illusionen, ohne ideologische Utopien gehen wir auf den Strassen dieser Welt." Diesen Satz aus der Homilie zu Fronleichnam 2011 setzt Kissler über seine Ausführungen, wobei er zunächst die Illusionen und Ideologien dieser Zeit als Techniken der Selbstversklavung des Menschen erwähnt. Um aus dieser Selbstversklavung und der Krise des Denkens, die Benedikt XVI laut Kissler in der Gesellschaft von heute diagnostiziert,  herauszukommen, müssen wir alle, frei nach Rilke und Sloterdijk, unser Denken ändern. Wenn wir das in der rechten Demut und mit einem gebildeten Gewissen tun, kommen wir in die wahre Freiheit. Freiheit, christlich verstanden, wäre für Benedikt XVI gleichbedeutend mit Nonkonformismus, weil wir nur so frei sind von den uns umgebenden ideologischen Utopien und frei sind füreinander und für Christus. Christen wären also, so Kissler, die "Punks unter den Religiösen."  So könnten ich noch lange weiter machen. Ein großer Gedanke jagt hier den nächsten, deswegen -> Prädikat: sehr empfehlenswert!



"Siguele" (dt. "Ihm folgen")
Beitrag des  Orden y Mandato de San Miguel Arcángel 
für den Wettbewerb zum JMJ 2011 "MadridMeEncanta.org"


Oder wie eine bekannte Bloggerin unlängst sagte: "Christianity is the punk rock of religions!"

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