Die offene Tür - Teil X

Und zum guten Schluss von "Porta Fidei":

>> Als der Apostel Paulus bereits am Ende seines Lebens angelangt war, forderte er seinen Schüler Timotheus auf, mit derselben Beständigkeit nach dem Glauben zu streben (vgl. 2 Tim 2,22), die er in seiner Jugend hatte (vgl. 2 Tim 3,15). Diese Einladung spüren wir an einen jeden von uns gerichtet, damit niemand nachlässig im Glauben werde. Er ist ein Gefährte unseres Lebens, der es erlaubt, mit stets neuem Blick die Wunder wahrzunehmen, die Gott für uns vollbringt. Darauf bedacht, die Zeichen der Zeit im Heute der Geschichte zu erkennen, verpflichtet der Glaube jeden von uns, ein lebendiges Zeichen der Gegenwart des Auferstandenen in der Welt zu werden. Das, was die Welt von heute besonders braucht, ist das glaubhafte Zeugnis derer, die, vom Wort des Herrn im Geist und im Herzen erleuchtet, fähig sind, den Geist und das Herz vieler zu öffnen für die Sehnsucht nach Gott und nach dem ewigen Leben, das kein Ende kennt.
„Das Wort des Herrn breite sich aus und werde verherrlicht“ (vgl. 2 Thess 3,1): Möge dieses Jahr des Glaubens die Beziehung zu Christus, dem Herrn, immer mehr festigen, denn nur in ihm gibt es die Sicherheit für den Blick in die Zukunft und die Garantie einer echten und dauerhaften Liebe. Die Worte des Apostels Petrus werfen einen letzten Lichtstrahl auf den Glauben: „Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst. Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist. So wird (eurem Glauben) Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn habt ihr nicht gesehen, und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude, da ihr das Ziel des Glaubens erreichen werdet: euer Heil“ (1 Petr 1,6-9). Das Leben der Christen kennt die Erfahrung der Freude und die des Leidens. Wie viele Heilige haben die Einsamkeit erlebt! Wie viele Gläubige, auch in unseren Tagen, sind geprüft durch das Schweigen Gottes, während sie seine tröstende Stimme hören möchten! Während die Prüfungen des Lebens es erlauben, das Kreuzesmysterium zu verstehen und an den Leiden Christi teilzuhaben (vgl. Kol 1,24), so sind sie ein Vorbote für die Freude und die Hoffnung, zu denen der Glaube führt: „Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2 Kor 12,10). Wir glauben mit fester Gewissheit, dass Jesus, der Herr, das Böse und den Tod besiegt hat. Mit dieser sicheren Zuversicht vertrauen wir uns ihm an: Mitten unter uns gegenwärtig, besiegt er die Macht des Bösen (vgl. Lk 11,20), und die Kirche, die sichtbare Gemeinschaft seiner Barmherzigkeit, bleibt in ihm als Zeichen der endgültigen Versöhnung mit dem Vater.
Vertrauen wir der Mutter Gottes, die „selig“ gepriesen wird, weil sie „geglaubt hat“ (Lk 1,45), diese Zeit der Gnade an.<<
Gegeben zu Rom, bei Sankt Peter,
am 11. Oktober des Jahres 2011,
dem siebenten des Pontifikates von Benedikt XVI

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