Kreuzweg mit Papa emerito - Vierzehnte Station
V. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi.
L. Quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus. 27, 59-61
Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber.
BETRACHTUNG
Jesus, der Geächtete und Geschändete, wird ehrenvoll in ein neues Grab gelegt. Nikodemus bringt hundert Pfund einer Mischung aus Myrrhe und Aloe, die einen kostbaren Geruch ausströmen sollen. Es ist nun wie bei der Salbung in Bethanien – ein Übermaß, das uns an die verschwenderische Liebe, an den „Überfluß“ der Liebe Gottes erinnert, die sich in der Hingabe des Sohnes zeigt. Gott verschwendet sich selbst. Wenn Gottes Maß der Überfluß ist, sollte auch uns für Gott nichts zu viel sein. So hat es uns Jesus selbst in der Bergpredigt gelehrt (Mt 5, 20). Aber sollten wir dabei nicht auch an das Wort des heiligen Paulus denken, daß Gott „durch uns den Duft der Erkenntnis Christi... verbreitet. Denn wir sind Christi Wohlgeruch...“ (2 Kor 2, 14f). Im Verwesungsgeruch der Ideologien sollte unser Glaube wieder Duft sein, der auf die Spur des Lebens führt. In der Stunde der Grablegung beginnt sich aber vor allem das Wort Jesu zu erfüllen: „Amen. Amen. Ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“ (Joh 12, 24). Jesus ist zum gestorbenen Weizenkorn geworden. Von dem gestorbenen Weizenkorn her beginnt die große Brotvermehrung, die bis zum Ende der Welt anhält: Er ist Brot des Lebens, das im Überfluß für alle Menschheit reicht und ihr die Nahrung gibt, das, wovon der Mensch in Wahrheit lebt: das ewige Wort Gottes, das Fleisch und so Brot geworden ist für uns durch Kreuz und Auferstehung hindurch. Über dem Begräbnis Jesu leuchtet das Geheimnis der Eucharistie.
GEBET
Herr Jesus Christus, in der Grablegung hast du den Tod des Weizenkorns auf dich genommen, bist du zum gestorbenen Weizenkorn geworden, das Frucht trägt durch alle Zeiten und in die Ewigkeit hinein. Vom Grab her leuchtet über alle Zeit hinaus die Verheißung des Weizenkorns, aus dem das wahre Manna kommt – das Brot des Lebens, in dem du dich uns selber gibst. Das ewige Wort ist durch die Fleischwerdung und den Tod hindurch das nahe Wort geworden: Du legst dich in unsere Hände und in unser Herz, damit dein Wort in uns wachse und Frucht bringe. Du schenkst dich durch den Tod des Weizenkorns hindurch, damit auch wir wagen, unser Leben zu verlieren, um es so zu gewinnen; damit auch wir uns der Verheißung des Weizenkorns anvertrauen. Hilf uns, dein eucharistisches Geheimnis immer mehr zu lieben und zu verehren – wahrhaft von dir, dem Brot des Himmels zu leben. Hilf uns, dein „Wohlgeruch“ zu werden, die Spur deines Lebens fühlbar zu machen in dieser Welt. Wie das Weizenkorn aufsteht aus der Erde als Halm und Ähre, so konntest auch du nicht im Grabe bleiben: Das Grab ist leer, weil er – der Vater – dich „nicht der Unterwelt preisgibt und dein Leib die Verwesung so nicht schaut“ (Apg 2, 31; Ps 16, 10 LXX). Nein, du bist nicht verwest. Du bist auferstanden und hast dem verwandelten Fleisch Raum im Herzen Gottes gegeben. Laß uns dieser Hoffnung froh werden und sie freudig in die Welt hineintragen, Zeugen deiner Auferstehung sein.
Alle:
Pater noster, qui es in caelis
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo.
Quando corpus morietur,
fac ut anime donetur
paradisi gloria. Amen.
L. Quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Das "Heilige Grab" Lorettokapellen, St. Josef, Oberstdorf |
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus. 27, 59-61
Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber.
BETRACHTUNG
Jesus, der Geächtete und Geschändete, wird ehrenvoll in ein neues Grab gelegt. Nikodemus bringt hundert Pfund einer Mischung aus Myrrhe und Aloe, die einen kostbaren Geruch ausströmen sollen. Es ist nun wie bei der Salbung in Bethanien – ein Übermaß, das uns an die verschwenderische Liebe, an den „Überfluß“ der Liebe Gottes erinnert, die sich in der Hingabe des Sohnes zeigt. Gott verschwendet sich selbst. Wenn Gottes Maß der Überfluß ist, sollte auch uns für Gott nichts zu viel sein. So hat es uns Jesus selbst in der Bergpredigt gelehrt (Mt 5, 20). Aber sollten wir dabei nicht auch an das Wort des heiligen Paulus denken, daß Gott „durch uns den Duft der Erkenntnis Christi... verbreitet. Denn wir sind Christi Wohlgeruch...“ (2 Kor 2, 14f). Im Verwesungsgeruch der Ideologien sollte unser Glaube wieder Duft sein, der auf die Spur des Lebens führt. In der Stunde der Grablegung beginnt sich aber vor allem das Wort Jesu zu erfüllen: „Amen. Amen. Ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“ (Joh 12, 24). Jesus ist zum gestorbenen Weizenkorn geworden. Von dem gestorbenen Weizenkorn her beginnt die große Brotvermehrung, die bis zum Ende der Welt anhält: Er ist Brot des Lebens, das im Überfluß für alle Menschheit reicht und ihr die Nahrung gibt, das, wovon der Mensch in Wahrheit lebt: das ewige Wort Gottes, das Fleisch und so Brot geworden ist für uns durch Kreuz und Auferstehung hindurch. Über dem Begräbnis Jesu leuchtet das Geheimnis der Eucharistie.
GEBET
Herr Jesus Christus, in der Grablegung hast du den Tod des Weizenkorns auf dich genommen, bist du zum gestorbenen Weizenkorn geworden, das Frucht trägt durch alle Zeiten und in die Ewigkeit hinein. Vom Grab her leuchtet über alle Zeit hinaus die Verheißung des Weizenkorns, aus dem das wahre Manna kommt – das Brot des Lebens, in dem du dich uns selber gibst. Das ewige Wort ist durch die Fleischwerdung und den Tod hindurch das nahe Wort geworden: Du legst dich in unsere Hände und in unser Herz, damit dein Wort in uns wachse und Frucht bringe. Du schenkst dich durch den Tod des Weizenkorns hindurch, damit auch wir wagen, unser Leben zu verlieren, um es so zu gewinnen; damit auch wir uns der Verheißung des Weizenkorns anvertrauen. Hilf uns, dein eucharistisches Geheimnis immer mehr zu lieben und zu verehren – wahrhaft von dir, dem Brot des Himmels zu leben. Hilf uns, dein „Wohlgeruch“ zu werden, die Spur deines Lebens fühlbar zu machen in dieser Welt. Wie das Weizenkorn aufsteht aus der Erde als Halm und Ähre, so konntest auch du nicht im Grabe bleiben: Das Grab ist leer, weil er – der Vater – dich „nicht der Unterwelt preisgibt und dein Leib die Verwesung so nicht schaut“ (Apg 2, 31; Ps 16, 10 LXX). Nein, du bist nicht verwest. Du bist auferstanden und hast dem verwandelten Fleisch Raum im Herzen Gottes gegeben. Laß uns dieser Hoffnung froh werden und sie freudig in die Welt hineintragen, Zeugen deiner Auferstehung sein.
Alle:
Pater noster, qui es in caelis
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo.
Quando corpus morietur,
fac ut anime donetur
paradisi gloria. Amen.
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