Jesus, in der Stunde, in der wir deines Todes gedenken, wollen wir unseren Blick voller Liebe auf die unsagbaren Leiden richten, die du durchgemacht hast. Leiden, verdichtet in dem geheimnisvollen Schrei, den du am Kreuz vor deinem Sterben ausgestoßen hast: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Jesus, es schien, als seist du ein Gott, der unterging wie die sinkende Sonne am Horizont: der Sohn ohne den Vater, der Vater ohne den Sohn. Dieser dein menschlich-göttlicher Schrei, der auf Golgota schneidend die Luft durchdrang, stellt uns noch heute vor Fragen, versetzt uns in Verwunderung, zeigt uns, daß etwas Unglaubliches geschehen ist. Etwas Heilbringendes: Aus dem Tod ging das Leben hervor, aus der Finsternis das Licht, aus der äußersten Trennung die Einheit. Das Verlangen, dir ähnlich zu werden, läßt uns dich erkennen als den Verlassenen, wo und wie auch immer: in den persönlichen und den gemeinsamen Leiden, in den Nöten d...