Kreuzweg für Familien


Jesus,
in der Stunde, in der wir deines Todes gedenken,
wollen wir unseren Blick voller Liebe
auf die unsagbaren Leiden richten, die du durchgemacht hast.

Leiden, verdichtet in dem geheimnisvollen Schrei,
den du am Kreuz vor deinem Sterben ausgestoßen hast:
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Jesus, es schien, als seist du ein Gott,
der unterging wie die sinkende Sonne am Horizont:
der Sohn ohne den Vater, 
der Vater ohne den Sohn.

Dieser dein menschlich-göttlicher Schrei,
der auf Golgota schneidend die Luft durchdrang,
stellt uns noch heute vor Fragen, versetzt uns in Verwunderung,
zeigt uns, daß etwas Unglaubliches geschehen ist.

Etwas Heilbringendes:
Aus dem Tod ging das Leben hervor,
aus der Finsternis das Licht,
aus der äußersten Trennung die Einheit.

Das Verlangen, dir ähnlich zu werden,
läßt uns dich erkennen als den Verlassenen,
wo und wie auch immer:
in den persönlichen und den gemeinsamen Leiden,
in den Nöten deiner Kirche und in den Nächten der Menschheit,

um dein Leben einzupflanzen,
dein Licht zu verbreiten, deine Einheit zu schaffen,
wo und wie auch immer.
Heute wie damals
gäbe es ohne deine Verlassenheit
kein Ostern.
Amen. 



Passend zur Familiensynode im Oktober 2015 kommen hier in den nächsten Tagen die Texte zum Kreuzweg am Kolosseum 2012. In jenem Jahr schrieb nämlich das Ehepaar Danilo und Anna Maria Zanzucchi von den Fokolaren die Meditationen, in denen es vorrangig um Familien, Beziehungen und die Verletzungen und Schwierigkeiten die hier oft passieren, ging.

Die Bilder zu den Stationen werde ich mir aus gemeinfreien Darstellungen von Familien aus verschiedenen Jahrhunderten zusammensuchen.

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