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Es werden Posts vom 2021 angezeigt.

Vorsätze, Vorsätze

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Na, seid ihr schon Silvesterstress oder schlaft ihr auch ins neue Jahr? Wenn ich den Kalenderjahreswechsel bei meiner Mutter verbringe, lassen wir es gern ruhig angehen. Wir machen keine großen Parties und außer "Dinner for one", das mein verstorbener Vater immer geschaut hat, hatten wir keine speziellen Silvester Traditionen.  Aber Vorsätze. Die nehme ich mir jedes Jahr vor. Meist jedoch so allgemein formuliert, das es nicht groß auffällt, wenn ich schon im Februar grandios scheitere. Dieses Jahr folge ich dem Vlog-Ratschlag von Heather ( A catholic mom's life auf YouTube) und schreibe meine Vorsätze für das Jahr des Herrn 2022 auf und teile sie damit mit euch. Denn auch bin ein Mensch der Listen und wenn ich etwas aufgeschrieben habe, kann ich es mir tatsächlich besser merken.  Meine Vorsätze für 2022 sind also:   Geistlich :  Täglich, montags bis freitags, ein Gesätz des Rosenkranzes beten, Täglich in der Bibel lesen, Wöchentlich, sonntags, die Heili...

Eremitin wider Willen

 oder: Was ich im Lockdown gelernt habe (nicht nur für meinen Glauben)  Oh nein,  nicht schon wieder ein Artikel mit den Wörtern Corona-Pandemie oder Lockdown, werdet ihr denken. Ich verstehe euch. Nach annähernd zwei Jahren Pandemie bemerke ich auch bei mir Ermüdungserscheinungen. Ich verspreche euch, hier wird es nicht um Hygienemaßnahmen, Masken, Impfungen oder dergleichen gehen. Heute möchte ich vielmehr darüber sprechen, was die Isolierungen, Quarantänen und Lockdowns mit uns anstellen und was wir vielleicht Positives daraus mitnehmen können.  1. Zurück zu sich selbst Es mag banal klingen, aber wenn man von einem auf den anderen Tag nicht mehr seine Wohnung oder sein Haus verlassen kann, gibt es nur noch eine Person, der man täglich begegnet: man selber. Ich habe diese Erfahrung in den ersten Lockdowns gemacht und gemerkt mit wieviel Dingen ich mich ablenke, nur um mich nicht mit mir selber zu beschäftigen. Wie oft habe ich meine Großmutter belächelt, als sie sa...

Beten wir mit dem Papst im Dezember 2021: Für die Ausbreitung des Gottesreiches

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Beten wir für die Katechisten, die bestellt sind, das Wort Gottes zu verkünden: Sie mögen in der Kraft des Heiligen Geistes mutig und kreativ dafür Zeugen sein.

Zeit für Neues!

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The Chosen: Mehr als ein globales TV-Event

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"Wenn eine Tür zugeht, öffnet Gott irgendwo ein Fenster." Wie oft habe ich diesen oder andere Sprüche gesagt, entweder zur Aufmunterung anderer oder mir selbst. Wie oft habe ich dies ernst gemeint, war ich von Herzen davon überzeugt, dass Gott wirkt, spürbar, handfest, heute und für mich? Und doch kann es geschehen. Dallas Jenkins, der die weltweit bekannte Fernsehserie "The Chosen" kreiert hat, berichtet von einer solchen Erfahrung. Er war an einem Tiefpunkt seiner Laufbahn als Filmschaffender angekommen, nicht nur kreativ, sondern daraus resultierend ganz handfest materiell. Die Wende kam allerdings eher langsam und allmählich. Er begegnete einem Menschen, der ihm erzählte, welchen Eindruck ein Kurzfilm auf gemacht hatte, den Jenkins für seine Gemeinde zu Weihnachten gedreht hatte. Sehr einfach gehalten, stellen jene 30 Minuten nicht Maria und Josef in den Mittelpunkt, sondern einen jungen Hirten, der Augenzeuge der biblischen Ereignisse wird und dies sein Leben v...

Wenn Priester von der Liebe singen

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Kann so etwas raus kommen wie bei Père  Michel-Marie Zarnotti-Sorkine und seinem Album "Bonjour la vie".

Beten wir mit dem Papst im Juli 2021: Um soziale Freundschaft

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Beten wir dafür, dass wir in sozialen, ökonomischen und politischen Konfliktsituationen mutig und leidenschaftlich am Aufbau von Dialog und Freundschaft mitwirken.

Sewing Adventure #5: Man kann nie genug Unterröcke haben

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Wenn dieser Artikel ein Youtube-Video wäre, würde ich ihn wie folgt betiteln: "Wie ich seit einem Jahr "historybounding" in meine tägliche Garderobe einbaue und was ich daraus gelernt habe". Der Begriff wurde von Morgan Donner geprägt, Reenactress mit Schwerpunkt Mittelalter und  italienische Renaissance, die ihre Recherche und den Herstellungsprozess schriftlich und auf Youtube bloggt. Nach dieser Definition ist "historybounding" die Integration einzelner Elemente historischer Kleidung oder einzelner Kleidungsstücke nach historischem Schnitt und Art hergestellt in die eigene tägliche Garderobe. Besonders geeignet für Menschen, die sich für Geschichte und historische Kleidung interessieren, jedoch in der Öffentlichkeit nicht wie aus einer Zeit-Kapsel gestiegen aussehen möchten oder können. Zu Morgan's wunderbarem Blogartikel und vielen Bildern zum Thema geht es -> hier.   Eines der ersten Dinge, die ich bei der Beschäftigungen mit historischer Kleid...

"One step closer": Wie Heiligkeit im Alltag passieren kann

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Der Tod von Philipp Mickenberger am 9. Juni 2021 ging durch die Medien. Ein junger Mann, der mit 23 Jahren an Krebs stirbt ist tragisch genug, doch an und für sich kein Grund für ein derart großes Medienecho. Doch Philipp unterhielt mit seinem Bruder und einigen Freunden den Youtube Kanal " The Real Live Guys " auf dem er für Millionen Abonnenten von der Schönheit des Lebens und des katholischen Glaubens spricht.  Mich erinnerten Philipps Worte und sein Sterben an einen anderen, ähnlich früh vollendeten, jungen Mann. Bruder Anthony Freeman LC starb am 2. April 2018 in Alter von 29 Jahren, nachdem er bei der Palmsonntagsmesse für Papst Franziskus  ministriert hatte. Auch Bruder Anthony war sehr aktiv in dem sozialen Medien (Instagram 8.309 Abonnenten) und hat zudem ein Buch mit 40 kurzen Impulsen veröffentlicht, von denen sich manche vielleicht bekannt anhören mögen, wenn du schön im Glauben unterwegs bist. Doch für alle, die ihren Weg mit Jesus beginnen oder wieder au...

Sewing Adventure #4: Von Nadel, Faden und Gemeinschaft

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Eigentlich hatte Nähen schon immer viel mit Gemeinschaft zu tun. Seit ich selbst regelmäßig Nadel und Faden zur Hand nehme, weiß ich, wie zeitaufwendig das Fertigen auch scheinbar ganz einfacher Kleidungsstücke sein kann und vor meinem inneren Augen sehe ich nicht nur die Schneiderinnen und Putzmacherinnen mit ihren Gehilfinnen zusammensitzen, sondern auch Mütter, Großmütter, Tanten, die ihre Fähigkeiten an die nächsten Generationen weitergeben. Wie gerne würde ich in Urgroßvater Pauls oder Großtante Sophies Schneiderstube mit sitzen, ihre Geschichten hören und von ihnen lernen. Gerade Urgroßvater Paul , geboren 1881, wäre der Experte in "authentic victorian dressmaking techniques"! Im 21. Jahrhundert haben wir dafür das Internet (und Frauenwahlrecht, es ist ja nicht alles schlecht). Auf diese Weise können wir virtuell Gleichgesinnte treffen, unsere Erfahrungen teilen, Inspirationen bekommen und viel voneinander lernen. An dieser Stelle möchte ich nachdrücklich die wirklich...

Die Volkskirche stirbt. Und wo bleibt das Gottvertrauen?

Es vergeht kein Tag ohne Katastrophenmeldung derzeit. Nicht nur der weltweite Gesundheitszustand gibt Anlass zur Sorge, auch der Zustand der katholischen Kirche in Deutschland macht manchen Beobachter "mütend", wie es in einem Artikel des (in)offiziellen Internetportals der DBK zu lesen stand. Abgesehen von dem lustigen Neologismus macht mich die Stimmung dahinter traurig. Die Verzweiflung, die Frustration darüber, dass es nicht so schnell voran geht, wie die Betreffenden dass gern hätten, ist mit Händen zu greifen.  Versteht mich bitte nicht falsch. Frustration, Müdigkeit, Wut und Ungeduld sind menschliche Emotionen und daher verständlich. Andererseits sind gerade diese Emotionen eine große Versuchung zu einer Sünde , die da heißt: "Ich verlasse mich nur auf meinen eigenen Verstand, lasse mich nur von meinen Emotionen, meinen Wünschen leiten und baue danach mein Leben und schließlich auch meine Gottesvorstellung."  Wenn ich höre, wie Sätze angefangen werden mit de...

Beten wir mit dem Papst im Mai 2021

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Beten wir für die in der Welt der Finanzen Verantwortlichen, dass sie zusammen mit den Regierungen diese Welt gut ordnen und so die Bürger vor den Gefahren der von der Realwirtschaft entkoppelten Finanzmärkte schützen.

Sewing Adventures #3: Was Nähen mit Emanzipation zu tun hat

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Da fängt man ahnungslos und guten Mutes ein neues Projekt an und findet sich unversehens in der Mitte neuer Erkenntnisse.  Nachdem ich glücklich die erste Etappe meines "victorian walking skirt" (Schnitt zeichnen und Mock-up) hinter mich gebracht hatte, holte ich einmal tief Luft, bevor ich mich an Ausschneiden wagte. Ich habe mir einen braunen Baumwollstoff mit unauffälligem Karomuster ausgewählt und Anleitung in den Büchern "Authentic Victorian Dressmaking Techniques" und "Household sewing and home dressmaking" gesucht. Das letztere Buch wurde ca. 1898 von einer gewissen Mrs. Bertha Banner in England geschrieben und wird in der Community der nähbegeisterten Kostümfans ("historical costumers", "historybounders") sehr gefeiert, weil man nicht nur ein historisches Quellendokument hat, sondern quasi direkt aus dem 19. Jahrhundert lernen kann.  Als ob man bei Mrs. Banner in der Klasse sitzt... Auf dem Titelblatt findet sich...

Ein Fasten wie ich es mag

Fastenzeit. Was fällt euch da als erstes ein? Für die meisten Menschen wird es das Wort "Verzicht" sein und ich höre euch schon seufzen: "Wir verzichten seit einem ganzen Jahr auf so vieles. Es sind nicht nur die Bewegungseinschränkungen die frustrieren, mittlerweile gehen die finanziellen und gesundheitlichen Folgen der Lockdowns an die Substanz. Muss da jetzt auch noch die Kirche kommen und in dieselbe Kerbe schlagen?" Und schon sind wir wieder in einem Klischee. Selbst unter traditionell gläubigen Menschen, die jeden Sonntag in die Kirche gehen und das christliche Brauchtum hochhalten, hat sich eine gewisse Müdigkeit breit gemacht. Traditionen und Rituale werden nur um ihrer selbst willen abgespult. Wir haben Fastenzeit, also fasten wir. Traditionell wird auf Fleisch, Alkohol und Süßigkeiten verzichtet, dafür mehr Fisch gegessen. Sonntage sind dabei ausgenommen, da sie als "kleine Osterfeste" gelten. Doch da wären wir schon bei dem ersten Detail, dass m...

Gott ist ein Baby?!

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Überlegungen zu Epiphanie Landläufig wird der 6. Januar als Dreikönigstag bezeichnet. Es ist ein christlicher Feiertag, der besonders in den Ländern katholischer Prägung begangen wird. Offizieller Titel dieses 12. Tages nach Weihnachten ist "Hochfest der Erscheinung des Herrn". Als Kind hat mich dieser Titel immer eher verwirrt. "Erscheinen", das hatte ihn meinen kindlichen Vorstellungsvermögen etwas mit physischer Sichtbarkeit zu tun, jemand erscheint irgendwo, d.h. er kommt irgendwohin, steht womöglich vor einem, man kann ihn sehen. Gott ist unsichtbar. Allein das ist für viele Menschen schon mal ein Hindernis. Gott ist unsichtbar und dadurch vielfach auch unvorstellbar.  Wie kann ein solcher Gott "erscheinen"? Vielleicht steht uns aber auch nur unsere Vorstellung, wie ein Gott zu erscheinen hat, im Weg. Weil diese Vorstellungen immer mehr von den neopaganen Interpretationen der Comicverfilmungen und Fantasyromane geprägt ist. Ein "Gott...