Zwei Päpste im Himmel, zwei Päpste auf Erden
"Mit der Kraft der vier Päpste" - so oder ähnlich tönte es gestern durch Facebook und das restliche Internet.
Damit war gemeint, dass nicht nur zwei der ganz großen Päpste des 20. Jahrhunderts zur höchsten Ehre der Altäre erhoben wurden, sondern auch zwei lebende Päpste dabei waren: der amtierende und unser lieber emeritierte Papa. So einen großen Andrang hat Rom bestimmt selten gesehen. Ihr und alle, die nicht leibhaftig dabei sein konnten, findet einen Eindruck dieser Tage im Fotostream von news.va. Wie bei großen Rockkonzerten übernachteten die Menschen sogar auf dem Petersplatz und standen am Tag selbst sogar an der Via della Conciliazione entlang. In seiner Predigt sagte Papst Franziskus über seine beiden Vorgänger folgendes:
Bildquelle: www.vatican.va (27.04.2014) |
Bildquelle: www.welt.de (28.04.2014) |
Damit war gemeint, dass nicht nur zwei der ganz großen Päpste des 20. Jahrhunderts zur höchsten Ehre der Altäre erhoben wurden, sondern auch zwei lebende Päpste dabei waren: der amtierende und unser lieber emeritierte Papa. So einen großen Andrang hat Rom bestimmt selten gesehen. Ihr und alle, die nicht leibhaftig dabei sein konnten, findet einen Eindruck dieser Tage im Fotostream von news.va. Wie bei großen Rockkonzerten übernachteten die Menschen sogar auf dem Petersplatz und standen am Tag selbst sogar an der Via della Conciliazione entlang. In seiner Predigt sagte Papst Franziskus über seine beiden Vorgänger folgendes:
Der heilige Johannes XXIII. und der heilige Johannes Paul II. hatten den Mut, die Wundmale Jesu anzuschauen, seine verwundeten Hände und seine durchbohrte Seite zu berühren. Sie haben sich der Leiblichkeit Christi nicht geschämt, haben an ihm, an seinem Kreuz keinen Anstoß genommen; sie haben die Leiblichkeit des Mitmenschen nicht gescheut (vgl. Jes 58,7), denn in jedem leidenden Menschen sahen sie Jesus. Sie waren zwei mutige Männer, erfüllt vom Freimut des Heiligen Geistes, und haben der Kirche und der Welt Zeugnis gegeben von der Güte Gottes und von seiner Barmherzigkeit.
Sie waren Priester und Bischöfe und Päpste des 20. Jahrhunderts. Dessen Tragödien haben sie erfahren, sind davon aber nicht überwältigt worden. Stärker war in ihnen Gott; stärker war der Glaube an Jesus Christus, den Erlöser des Menschen und Herrn der Geschichte; stärker war in ihnen die Barmherzigkeit Gottes, die sich in diesen fünf Wunden offenbart; stärker war die mütterliche Liebe Marias.
In diesen beiden Männern, die in der Betrachtung der Wunden Christi lebten und Zeugen seiner Barmherzigkeit waren, wohnte »eine lebendige Hoffnung« vereint mit »unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude« (1 Petr 1,3.8) – die Hoffnung und die Freude, die der auferstandene Christus seinen Jüngern schenkt und die nichts und niemand ihnen nehmen kann. Die österliche Hoffnung und die österliche Freude, die den Schmelztiegel der Entäußerung und der inneren Leere, der Nähe zu den Sündern bis zum Letzten, bis zum Überdruss angesichts der Bitterkeit dieses Kelches durchschritten haben: Das sind die Hoffnung und die Freude, mit denen die beiden heiligen Päpste vom auferstandenen Herrn beschenkt wurden und die sie ihrerseits in Fülle an das Volk Gottes verschenkt haben, wofür sie ewigen Dank empfangen.
Diese Hoffnung und diese Freude bildeten das Klima, in dem die Urgemeinde der Gläubigen in Jerusalem lebte, von der uns die Apostelgeschichte berichtet, die wir in der zweiten Lesung gehört haben (vgl. 2,42-47). Es ist eine Gemeinde, in der das Wesentliche des Evangeliums gelebt wird, nämlich die Liebe und die Barmherzigkeit in Einfachheit und Brüderlichkeit. Und das ist das Bild der Kirche, das dem Zweiten Vatikanischen Konzil vorschwebte.
Johannes XXIII. und Johannes Paul II. haben mit dem Heiligen Geist zusammengearbeitet, um die Kirche entsprechend ihrer ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen und zu aktualisieren, entsprechend der Gestalt, die ihr im Laufe der Jahrhunderte die Heiligen verliehen haben. Vergessen wir nicht, dass es gerade die Heiligen sind, die die Kirche voranbringen und wachsen lassen. In der Einberufung des Konzils hat der heilige Johannes XXIII. eine feinfühlige Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist bewiesen, hat sich führen lassen und war für die Kirche ein Hirte, ein geführter Führer, geführt vom Heiligen Geist. Das war sein großer Dienst an der Kirche; darum denke ich gerne an ihn als den Papst der Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist.
In diesem Dienst am Volk Gottes ist der heilige Johannes Paul II. der Papst der Familie gewesen. So wollte er, wie er einmal sagte, in die Erinnerung eingehen: als Papst der Familie. Ich hebe das gerne hervor, da wir gerade einen Weg zur Synode über die Familie und mit den Familien beschreiten, den er vom Himmel her sicher begleitet und unterstützt.
Mögen diese beiden neuen heiligen Hirten des Gottesvolkes mit ihrer Fürsprache für die Kirche eintreten, damit sie in diesen zwei Jahren des Synodenweges fügsam sei gegenüber dem Heiligen Geist in ihrem pastoralen Dienst an der Familie. Mögen beide uns lehren, keinen Anstoß zu nehmen an den Wunden Christi und in das Geheimnis der göttlichen Barmherzigkeit einzudringen, die immer hofft und immer verzeiht, weil sie immer liebt.
#2PopesSaints - pray for us!
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