Über die Sinnhaftigkeit der Weihnachtsspende

Am Ende des Jahres einen Teil seines Gehalts an Zwecke zu spenden, die dem Allgemeinwohl dienen, ist ein sehr alter Brauch in den meisten Ländern des christlichen Abendlandes. Der bereits verstorbene Pater Gereon Goldmann erinnerte sich aus seiner Kindheit in den 1920er Jahren:
"Vater erhielt das ganze Jahr hindurch ganze Stöße von Bittbriefen verschiedener Klöster, besonders aus den Missionen. Alles wurde bis Weihnachten in eine große Kiste getan. Am Weihnachtsmorgen wurden die Briefe gemeinsam geöffnet und gelesen. Wir Kinder durften das Geld in die vielen Umschläge tun. Jede einzelne Bitte wurde mit einer Gabe bedacht, je nach Verdienst des Vaters während des Jahres."   
So werden Kinder an die edlen Tradition des Gebens herangeführt und gleichzeitig daran erinnert, dass viele gute Dinge in der Welt erst durch Spenden möglich werden. Tatsächlich ist Spenden eine Art aktiv die Welt um uns herum zu gestalten. Über selbst erwirtschaftetes Geld kann man schließlich nach Gutdünken verfügen. Diese Erkenntnis gehört zur wirtschaftlichen Grundbildung. Statt auf "den Staat" und "die da oben" zu schimpfen, sollte man also seine Energie lieber dazu verwenden, sich nach Organisationen und privaten Initiativen umzusehen, die sich mit Dingen beschäftigen, die man selbst gefördert sehen möchte.

Aber kommt mein Geld auch bei den gewünschten Zwecken an?

Nachdem ich nunmehr in meiner dritten Stelle im sogenannten Dritten Sektor arbeite, kann ich sagen, dass die allermeisten Organisation sehr verantwortungsbewusst mit den ihnen anvertrauten Mitteln umgehen. Natürlich gab und gibt es auch immer wieder schwarze Schafe; mir ist persönlich kein solcher Fall bekannt. Natürlich haben auch diese Organisationen einen gewissen Verwaltungsbedarf. Menschen wie meine Kollegen (und ich) sind dazu da, über die Projektarbeit zu informieren; darüber wofür die Spendengelder verwendet werden und was gebraucht wird. Wir halten also den Menschen, die in den Projekten arbeiten, den Rücken frei. Die meisten Spenden werden dafür gebraucht, um die einmal begonnene Arbeit fortzusetzen. Not hat ja die Angewohnheit, sich zu potenzieren und wenn z.B. eine Generation ausgebildet ist, wartet schon die nächste. Das ist aber auch immer ein gutes Zeichen, denn es zeigt, wie viele Dinge auch ohne staatliche Hilfe möglich sind.

In diese Sinne: Traut euch, gebt eine Weihnachtsspende! Es kommt auch auf euch an (ob viele gute Sachen weitergehen).

Mit diesem freundlichen Schweinchen werden künftig Beiträge gekennzeichnet,
die von unterstützendswerten Initiativen berichten. 


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