Auch Mutter Teresa konnte es nicht allen recht machen

Am 5. September 2017 wird  in der kosovarischen Hauptstadt Pristina eine neue Kathedrale eingeweiht, wie katholisch.de heute meldet. Patronin des neuen Gotteshauses wird die heilige Mutter Teresa, deren Todestag sich an diesem Tag zum 20. Mal jährt.

"Todesengel", "Heuchlerin"... das sind nur einige Ausdrücke, die rund um die Heiligsprechung von Mutter Teresa  durch das Netz schwappten. Aber das war ja vorherzusehen. Immerhin wurde Agnes Gonxhe Bojaxhiu, so ihr Taufname, bereits zu Lebzeiten weltweit verehrt wegen ihrer aufopfernden Pflege der ärmsten Menschen Indiens. Viele bejubelten sie, sie bekam den Friedensnobelpreis und mehrere Promis liebten es, sich mit ihr zusammen ablichten zu lassen. Sogar mehrere Bischöfe und Päpste vertrauten ihrem Rat. Sie galt als der Engel der Armen, weil sie aus ihrer gesicherten Existenz als lehrende Ordensschwester ausbrach, um die ärmsten und kränkesten Menschen, die von ihrer Umwelt als "unberührbar" ignoriert wurden, zu helfen. Vielen ermöglichte sie, den letzte Wegstrecke auf Erden in menschenwürdiger Umgebung zu tun. Doch warum bin ich dann nicht überrascht, dass die Heiligsprechung Mutter Teresas in den meisten Medien bestenfalls hämisch glossiert wird?

DVD  und CD des Musicals "Come be my Light" (ESM 2011) 
sind erhältlich im Webshop der Gemeinschaft Emmanuel. 

In ihrer Ansprache anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises sprach sich Mutter Teresa in ungewöhnlich scharfen Worten gegen die Abtreibung aus. Als "Krieg gegen das Kind" und "eines der größten Übel der Gegenwart" geißelte die kleine Ordensschwester das, was engagierte Feministinnen immer noch als eine ihrer größten Errungenschaften ansehen. Da ist es doch klar, dass sie selbst eine Frau, die sie für ihren selbstlosen Einsatz an den Ärmsten bewunderten, für diese Haltung wider den Zeitgeist aufs schärfste verurteilen und ihr alles mögliche am Zeug flicken wollen. Respekt vor einer Lebensleistung ist halt nebensächlich,wenn es darum, eine der heiligen Kühe unserer Zeit zu verteidigen. Abtreibung ist eben unverzichtbar, wenn es um die stete sexuelle Verfügbarkeit der Frau geht. Dass eine ständige sexuelle Verfügbarkeit sowohl Männer wie auch Frauen in emotionale Abhängigkeiten treiben kann, sie quasi ihren Trieben unterordnet, das hörten schon die Menschen um Mutter herum nicht gern, galt sie damit doch "Spaßverderberin". Für Mutter Teresa war jedoch das Einstehen für ein würdiges Leben aller Menschen und dies vom ersten bis zum letzten Herzschlag logische Folge ihres christlichen Glaubens, sah sie doch in jedem Menschen Jesu Angesicht. Diese Ansicht muss man nicht teilen, sollte sie jedoch respektieren und nicht Personen mit missliebiger Meinung persönlich beleidigend beschimpfen, wie es auch heute leider oft geschieht.

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