Bloggertreffen 2015: Es ist zwar schon alles gesagt, nur nicht von allen.

Das Bloggertreffen 2015 war zwar nicht das erste Treffen seiner Art, aber das erste Mal nicht institutionell organisiert. Die Organisiation hatte dankenswerterweise der liebe Peter Winnemöller übernommen und anscheinend waren die Blogger doch so handzahm, dass er sich auch die Vorbereitung für das Treffen im Jahr 2016 zutraut.

Dieses Jahr konnten die Blogger ihre Themen selbst bestimmen. Rund um die Begriffe "Professionalität" und "Relevanz" wurde darüber gesprochen, warum überhaupt Blogs geführt werden und was damit bezweckt wird, wie Zugriffszahlen gesteigert werden können und wie man sich on- und offline besser vernetzen kann. Letzteres gilt sowohl für den Kontakt der Blogger untereinander, als auch mit offiziellen kirchlichen Stellen. Nach wie vor genießen die katholischen Blogs dort nämlich noch so etwas wie "Exotenstatus": Sie werden bestaunt, ungläubig bis skeptisch betrachtet oder abgetan, wie das Bonmot der "Verblödung" des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz veranschaulicht, das natürlich ebenfalls zitiert wurde; nach Bloggerart aber eher mit einem ironischen Schmunzeln. So wurde auch in den Tagen vom 13. bis 15. November 2015 deutlich, dass die Art, wie man sich wahrnimmt sehr unterschiedlich sein kann: Offizielle Stellen der Katholischen Kirche in Deutschland nehmen privat geführte Internetseiten, in denen auch von katholischen Dingen die Rede ist, als monolithischen "Block" (Achtung, Wortspiel!) wahr, konservativ bis traditionalistisch (was auch immer das heißen soll) und stets in Opposition gegen die Bischöfe. Tatsächlich sind aber die Gründe, welche die meisten Teilnehmer des Treffens im Kardinal-Hengsbach-Haus zu den Tasten treibt, so vielfältig wie die Leute selber sind. Manches schreibt man, um es selber für sich zu sortieren, manchmal hat man ein Zitat, was man mit der Welt da draussen teilen will und manchmal hat man tatsächlich eine Meinung - nämlich seine eigene - zu aktuellen Geschehnissen in Kirche und Welt. Katholisch werden die Blogs dadurch, dass der katholische Glaube den Schreibern sehr wichtig ist, sonst könnten sie ja auch über Eichhörnchen, Katzen, Handarbeiten oder Essen schreiben (was manche auch tun).

So unterschiedlich, ja individuell die Blogger an sich sind, so unterschiedlich ist der Anspruch an Reichweite und Wirkung des eigenen Blogs. Gewiss, in jedem von uns schlummert auch ein klein wenig Eitelkeit, die geschmeichelt ist, wenn man "da draußen" gelesen wird. Und natürlich wäre es auch schön, zu wissen, dass eigene Artikel in dem einen oder anderen Leser etwas auslösen, ihn zum nachdenken bringen, ja vielleicht gar ein Auslöser für eine Kon- bzw. Reversion zum Glauben sein können. Aber kann dies wirklich unser erster Anspruch sein? Mir persönlich reicht es völlig, mit Hilfe der Tastatur einige Dinge die so um mich her passieren, zu sortieren, mir über einiges klar zu werden oder auch einfach nur Dinge in die virtuelle Welt zu tragen, die mir besonders gefallen. In diesem Zusammenhang hat mir besonders die Ermutigung von Klaus Kelle gefallen, der als "Medienprofi" eingeladen war, um darüber zu sprechen wie man auch als Hobbyblogger sein Schreiben professionalisieren kann. Klaus Kelle sagte, dass jeder Blogger eine Nische hat, ob thematisch oder stilistisch und diese Nische darf er ohne Angst verteidigen, indem er einfach mutig drauflos schreibt. In diesem Sinne bedanke ich einmal bei allen Lesern, bleibt mir gewogen, in dieser Art wird's hier weitergehen.

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