Was die kleine Mia Sophie mit dem Estrela-Bericht zu tun hat

Das hat Rudolf Gehrig von EWTN in einem ganz starken Artikel herausgearbeitet. Da bekommt der Lebensschutz tatsächlich "eine ganz neue Qualität", wenn die große Politik urplötzlich in das ganz persönliche Leben hereinbricht. Vielen Dank, Rudolf und Du schaffst das, Mia Sophie!

>>Der Estrela-Bericht wurde entworfen, um einen Gesetzentwurf vorzubereiten, der die „sexuelle und reproduktive Gesundheit und die damit verbundenen Rechte“ in allen EU-Mitgliedstaaten durchsetzt. Unter „sexueller und reproduktiver Gesundheit“ wird beispielsweise auch künstliche Verhütung und Abtreibung verstanden, die nach dem Willen Edite Estrelas zum Menschenrecht erklärt werden soll. [...]  
Während ich mit dem Kollegen in Straßburg nach dem letzten Interview das Auto für die Rück-fahrt belud, kämpfte die kleine Mia-Sophie im Krankenhaus in Deutschland um ihr Leben. Die Operation lief nicht wie geplant, zeitweise fürchteten die Ärzte, dass sie auf dem Tisch liegen bleibt. Am späten Abend durften die Eltern endlich wieder zu ihrer Tochter, wenn auch nur kurz. “Unser Sonnenschein ist auf jeden Fall eine Kämpferin und beweist immer wieder, dass sie leben will”, sagen sie. Per SMS teilt mir mein Freund mit, dass er seine Tochter notgetauft hat. Die Katholische Kirche hat ein Mitglied mehr. Und ich eine weitere Glaubensschwester. “Sie darf noch nicht gehen”, schreibt der junge Vater und ringt mit Gott, dass Er das irdische Visum seiner Tochter noch einmal verlängern möge.

Am nächsten Tag kommt es in Straßburg zur Entscheidung. Das EU-Parlament soll über den Estrela-Bericht abstimmen. Ich fühle eine innere Spannung, da mir beim Studium des Dokuments bewusst geworden ist, dass es dort nicht nur um ein paar Gesetze oder die finanzielle Unterstützung dubioser Abtreibungsorganisationen geht. Nein. Dort geht es auch um – Mia-Sophie. Die Parlamentarierin Estrela gibt vor, die Gesundheit der EU-Bürger verbessern zu wollen, indem sie das Problem ungewollter Schwangerschaften mit dem Recht auf Abtreibung und Verhütung “löst”. Kinder sollen nur noch leben dürfen, wenn sie erwünscht sind. Und: wenn sie gesund sind. Heißt das, dass Menschen mit Behinderung keine lebenswertes Leben haben? Müssen sich mein Freund und seine Frau dafür rechtfertigen, Mia Sophie auf die Welt gebracht zu haben? Muss sich Mia Sophie dafür entschuldigen, weil sie trotz Trisomie 21 leben will?<<

Kommentare

  1. Ich glaube, dass für Behinderte und ihre Angehörigen kalte Zeiten angebrochen sind.
    Als ich mit über 35 Jahren schwanger war bekam ich von allen Seiten zu hören: "Du willst ja wohl kein behindertes Kind!" Und das hieß übersetzt: Du machst doch wohl alle Untersuchungen, damit zu notfalls rechtzeitig abtreiben kannst.

    Ich vermute zukünftig wird den Eltern behinderter Kleinkinder häufiger ein Achselzucken begegnen? Helfen? Warum? Sie wollten es doch so, hätten doch abtreiben können.

    Das macht mich so traurig.

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