Wunschbilder eines Bischofs

"Lebensklug und authentisch" soll nach dem Wunsch der Diözesanversammlung des Bistums Limburg der neue Oberhirte sein. "Dazu gehören für die gewählte Vertretung der Katholiken des Bistums eine glaubhafte Verkündigung, die Bereitschaft zu dienen statt zu herrschen sowie Ehrlichkeit und Liebe zu den Menschen."  
Scheinbar leben sie in der Limburger Diözesanversammlung in mehreren Wolkenkuckucksheimen, denn...
  • Vom wem wird eigentlich die Diözesanversammlung gewählt? Wahlplakate wie für Bund- oder Landtagswahlen habe ich für so was noch nie gesehen, also kann's so richtig basisdemokratisch nicht sein. Woher kommt da dann dieser hehre Vertretungsanspruch?
  • Seit wann muss sich ein Bischof von seinem Bistum noch mal extra eine Legitimation holen, wie es durch diese Forderungen anklingt? Er wird vom Bischof von Rom (vulgo Papst) als Nachfolger des jeweiligen lokalen Apostels eingesetzt und ist im Prinzip auch nur diesem Rechenschaft schuldig. 
  • Auch Paulus listet zwar schon eine Reihe an Charaktereigenschaften eines Bischofs auf (1 Tim 3,2), er sagt jedoch auch, worum es bei Verkündigung und Glauben tatsächlich geht: "Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos" (1 Kor 15,14). Es geht also zuerst und vor allem um JESUS! 
  • Natürlich hat ein Bischof auch eine Vorbildfunktion und insofern ist es klug, dass er auch menschlich angenehm ist, aber wenn das so betont wird, dann hört sich das eher an, als ob man im Ordinariat an der Lahn eine Marionette in Violett sucht, anstatt tatsächlich einen Hirten.  

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