Berufung ist Hoffnung

"Gesichter der Hoffnung" lautet der Titel des Flyers, der zur diesjährigen Professfeier der Legionäre Christi am 7. September 2019 nach Altötting einlädt. Es stimmt tatsächlich hoffnungsvoll, die fröhlichen Gesichter der jungen Männer zu sehen, die sich derart angenommen von der Liebe Gottes fühlen, dass sie aus ganzem Herzen und in vollen Bewusstsein der Konsequenzen "Ja" zu dem Plan sagen können, den er für ihr Leben hat. Natürlich wird auch in diesen Leben nicht alles glatt laufen, es wird Höhen und Tiefen geben, wie überall. Immerhin ist dies die Erde und noch nicht der Himmel.

Einer der jungen Männer, die September ihre erste Ordensprofess ablegen ist Bruder Mieszko Konarski nLC. Mit den folgenden Zeilen hatte ich ihn zu Beginn seines Noviziats 2017 vorgestellt und sie stammen aus einem der lustigsten und ausführlichsten Interviews, die ich während meiner Laufbahn in der Öffentlichkeitsarbeit führen durfte. Zu dem ganzen Artikel, der am 12. September 2017 auf der Homepage der Legionäre Christi erschienen ist, geht es --> hier entlang.

… und manchmal kommt es anders, als man denkt

Für Mieszko Konarski ist es nach wie vor eine große Überraschung, sich selbst in dem kleinen Ort Neuötting-Alzgern in der bayerischen Provinz wiederzufinden. Noch ein Jahr zuvor schien sich der blonde junge Mann aus der polnischen Stadt Krakau auf direktem Wege in ein ganz anderes Leben zu befinden. Der Ingenieursstudent hatte mit seiner damaligen Freundin sogar schon über das Thema Ehe und Familie gesprochen. „Wir kannten uns seit einigen Jahren und da schien das damals irgendwie zu passen“ lächelt er. „Mit 22 oder 23 wollte ich verheiratet sein.“ Die Wende in seinem Leben kam dann ziemlich schnell, aber auch unspektakulär und leise. Zunächst brach er das Studium ab – „Es war dann doch nicht das Richtige für mich“ – und als einige Monate später die Beziehung in die Brüche ging, schien der Zeitpunkt für eine Neuorientierung gekommen zu sein. Bruder Mieszko scheint mit seiner Entscheidung im Reinen, die blauen Augen blicken klar, als er von dieser Zeit erzählt, er bereut nichts. Das Thema Berufung hatte für ihn, der katholisch aufgewachsen ist, immer schon mehrere Seiten. Als Jugendlicher lernte er die Dominikaner kennen. „Sie haben in Krakau viele Apostolate, sind besonders für die Kinder und Jugendlichen da. Die Ordensmänner haben mich beeindruckt in ihrer Klugheit und weil sie gut auf die Menschen eingehen. Sie sind für die Menschen da, hören ihren Nöten zu. Ich habe immer gedacht, wenn ich eine geistliche Berufung hätte, dann würde ich gern Dominikaner werden.“ Als er vor zwei Jahren in Litauen während einer Pfarrmission Pater Mariusz Kielbasa LC traf, lernte er über diesen die Legionäre Christ kennen, die sich in einer Art und Weise um die Menschen bemühen, wie er sie in Krakau an den Dominikanern so bewundert hatte. Als tatkräftiger junger Mann suchte daraufhin nach einer Möglichkeit, mehr über diese Kongregation und ihre Art zu leben zu erfahren. Auf seinen Wunsch hin nahm Pater Mariusz ihn zunächst zu einem Besuch ins Noviziat nach Neuötting-Alzgern mit. Während des Arbeitsmonat konnte er die Novizen kennenlernen und war von ihrer Gemeinschaft und ihrer Art zu leben und zu beten so beeindruckt, dass auch ein anschließender Besuch bei der dominikanischen Gemeinschaft in Krakau nichts mehr an seinem Entschluss, in das Noviziat der Legionäre Christi einzutreten, ändern konnte. Seine Familie hätte sich übrigens weniger Sorgen wegen seines geänderten Lebensplanes gemacht, als darum, wie er in Bayern und mit der fremden deutschen Sprache zurechtkommen würde, fügt er lachend hinzu.

Für den 7. September wünschen wir den Erst-, Zweit und Drittprofessen von Herzen Gottes Segen, einen wunderschönen Tag mit Familie und Freunden und vor allem viel Sonne (im Herzen und auch sonst)!

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