Warum ich nicht über Politisches blogge....

In den letzten Monaten ist der Ton der politischen Debatte in diesem Land schärfer und schriller geworden denn je. Das geht nicht nur mir so, das merken andere schon auch. Besonders in den sozialen Medien geht es manchmal zu, dass man laut rufen möchte "Stil ist nicht das lange Ende des Besens". Und egal um was es inhaltlich geht, frühestens nach dem zweiten oder dritten Kommentar / Tweet / Post fängt dann die Zuordnung in politische Schubladen und Richtungen an. Wobei immer mehr nach den Extremen (links wie rechts) verortet wird. Selbstverständlich sieht sich dabei jede Seite als die einzig Gute in der politischen Diskussion, die von den vermeintlichen weltanschaulichen Gegnern gemein verleumdet und angegriffen wird. Ich schreibe das hier so allgemein, weil ich mich nicht in irgendwelche Nesseln setzen will und auch weil sich in diesen Diskussion weder die sog. "Erz-/ Dunkel- / Rechtskonservativen" noch die sog. "Libertären" / "Liberalen" etwas nehmen. Inhaltlich liegen sie oft gar nicht so weit voneinander entfernt, wie sie meinen mögen. Es eint sie die ehrliche Sorge und das Bemühen um die Werte, die zur freiheitlich - demokratischen Grundlage dieser Gesellschaft gehören. Beide sehen die Schwierigkeiten, in denen unsere Gesellschaft heute steckt, wenn ethische Grenzen immer mehr verschwimmen und Unsicherheiten zu Ausgrenzung führen. Vielleicht gehen manche von ihnen von unterschiedlichen Konzepten zur Lösung dieser Schwierigkeiten aus. Aber muss man deswegen dem jeweiligen Diskussionsgegner gleich die ehrliche Absicht und den christlichen Glauben absprechen? Falls es noch keiner gemerkt hat, hier zerfleischen nämlich meistens Christen einander. Und muss gleich mit der Rechtsextrem-Keule gewinkt werden, wenn anderorts Flüchtlingsheime brennen? Da verschleiert eine solche virtuelle Diskussion vielleicht eher die tatsächlich heraufziehende gewalttätige Gefahr (von den richtigen Links- und Rechtsextremen), als dass man gegen diesen "Feind" der Freiheit und der Demokratie zusammenstehen würde.

Dieser Ausbruch soll übrigens nicht suggerieren, ich wüsste zu diesen Problemen und dem heutigen Durcheinander selber eine Lösung. Ich weiß es nicht. Mir geht nur der Tonfall des Diskurses langsam aber sicher auf die ***. Und darum blogge ich äußerst selten über Politisches oder über Zuschreibungen kirchlicher "Lager" in politische Richtungen.

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