Filmidee zu "Das fremde Kind" von Gertrud von Le Fort - Teil 1

Bei der Beschäftigung mit dem Thema Drehbuch habe ich gelernt, dass man die Handlung zunächst auf maximal zwei Sätze zusammenfassen können sollte, in denen der zentrale Konflikt schon anklingt.
Für die Filmidee zu "Das fremde Kind" klingt die Zusammenfassung wie folgt:
Eine Frau rettet ein kleines jüdisches Kind vor der Deportation und bezahlt dafür mit ihrem Leben. Ihr Freund nimmt sich des fremden Kindes an und findet darin Sühne für im Weltkrieg begangene Schuld.

Eröffnungsszene
Man sieht einen Park im herbstlichen Dämmerlicht. Schemenhaft sind Bäume, Rasen und Büsche zu erkennen. Eine Gruppe Kinder kommt mit ihren Laternen, die ihr flackerndes Licht werfen, die Kinder selbst bleiben schemenhaft. Leise hört man ihre Schritte knirschen und den kindlichen Gesang 
"Brenne auf, mein Licht, brenne auf, mein Licht. Nur meine liebe Laterne nicht. "
Die Kinder entfernen sich langsam mit flackernden Laternen. Plötzlich zerreißt ein Schuss die Idylle.  

Szene 2
Eine Frau schreckt aus dem Schlaf hoch und setzt sich im Bett auf. Das Bett steht in einer kleinen,  möblierten Kammer mit einem Nachttisch, einer Kommode auf der ein Waschgeschirr steht und einem Kleiderschrank. Es ist einfach, aber sauber. Sie greift zu dem Glas Wasser, das auf dem Nachttisch steht, dabei fällt der Blick auf einige Miniaturfotos in sepiafarben, die dort stehen (ihre Eltern, der Onkel, eine junge Frau in Balltoilette). In dem kleinen Fenster des Stübchens sieht man den Morgen herausziehen, es wird hell. Die Frau steht auf, tritt zur Kommode, gießt Wasser aus dem Krug in die Schüssel und wäscht sich Gesicht und Hände. Dann verlässt sie das Zimmer und schließt die Tür.

Szene 3
Die Frau steht vor der Haustür. Sie trägt Bluse und Rock, darüber eine Kittelschürze, die nicht zum  Rest der Kleidung passt. Vor ihr läuft ein etwa 10 Jahre altes Mädchen durch das Gartentor. Das Kind trägt ein adrettes Kleidchen, eine saubere Bluse, einfache, aber saubere Schuhe, einen ledernen Schulranzen auf dem Rücken und Zöpfchen. Am Gartentor dreht sie sich um, winkt der Frau fröhlich zu und läuft dann aus dem Blick. Die Frau winkt ihr ebenfalls zu, dreht sich um und geht ins Haus zurück.
Wir sehen die Fassade des Hauses. Es ist ein typisch süddeutsches, mehrstöckiges  Bauernfamilienhaus. In dem Balkonkästen blühen rote Geranien.
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Fortsetzung folgt in Teil 2

Kommentare

  1. Zweimal "aber sauber" - ist das schon Calvinismus?

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    1. Calvin kann unmöglich so gründlich geputzt haben wie meine Oma und diverse Großtanten. Diese sind nach WK2 teilweise in winzigen Kämmerchen oder uralten Häusern untergekommen, aber man hätte bei ihnen vom Fußboden essen können. Aber natürlich bekam man auch einen Porzellanteller, den sie über den Krieg gerettet hatten.

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