Wer darf das Kleid tragen?

oder: Warum das geplante Selbstbestimmungsgesetz nichts mit Freiheit oder Gleichberechtigung zu hat. 

Wir leben wahrlich in „interessanten“ Zeiten, wenn im deutschen Bundestag ein Gesetz diskutiert wird, dass unter dem Deckmantel der Anti-Diskriminierung die Diskriminierung erst recht zementiert. Was das ominöse Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) tatsächlich regelt oder nicht regelt, könnt ihr gerne in den scharfsinnigen Einschätzungen der lieben Anna von „Katholisch ohne Furcht und Tadel“ nachlesen, nämlich → hier und → hier

Mir stoßen Bemühungen wie das SBGG aus einem ganz anderen Grund sauer auf und zwar, weil mir der öffentlich ausgetragene Kampf um Identitäten und deren Deutungshoheiten sehr bevormundend vorkommt und mich mehr an die sog. „überkommenen Geschlechterrollen“ denken lässt, als es den Machern des Gesetzes wohl recht wäre. 

Im Kern bekämpft dieses Gesetz die Selbstbestimmung, die es zu fördern vorgibt. Anstatt Kindern zu vermitteln, dass es völlig in Ordnung ist, wenn Mädchen auch mit Baggern oder Fußball spielen und Jungs gern tanzen oder mit Puppen spielen, wird ihnen jetzt suggeriert, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, dass sie bzw. ihr Geschlecht „falsch“ seien. Es werden Geschlechterrollen zementiert, die man eigentlich aufbrechen will, anstatt anzuerkennen und zu fördern, dass Frauen stark und Männer fürsorglich und kreativ sein können ohne ihre jeweilige Weiblichkeit oder Männlichkeit einzubüßen.

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