An diesem Tag: Georgette Heyer
oder: Warum man auch aus "leichter" Literatur viel lernen kann
Am 16. August 1902 wurde in England eine Frau geboren, die heute in Kennerkreisen als die Erfinderin des historischen Romans, insbesondere des Subgenres "Regency-Roman" gilt. Zumindest bei all Jenen, die ihre Bücher im englischen Original lesen können, da kommen zum einen die Inspiration durch Jane Austen und zum anderen die gründliche historische Recherche viel besser zur Geltung als in der deutschen Übersetzung. Ich sage nur "lost in translation". Es ist wirklich zu schade, denn dadurch landen insbesondere die historischen Romane von Georgette Heyer hierzulande seit Jahren in der Schublade "Kitsch" und "Frauenliteratur". Das habe ich auch lange gedacht und habe mich bei den ersten Büchern noch schamhaft damit versteckt. Dabei enthalten diese Romane mindestens ebenso viele Details aus der jeweiligen Geschichtsepoche, von großen Ereignissen bis zum alltäglichen Leben, wie die Bücher von Jane Austen oder den Brontë Schwestern. Um sie zu entdecken, muss man allerdings selbst geschichtliche Grundkenntnisse mitbringen, da Heyer, wie ihre historischen Vorbilder, viele Ereignisse zum Beispiel in einer Art andeutet, in der möglicherweise darüber gesprochen wurde. In den Fußstapfen der großen Jane Austen folgend, ist das sog. "Regency" (1811-1820), die Regentschaftszeit des späteren George IV, die Epoche, in der die meisten von Heyers Romanen angesiedelt sind und über die der Leser daher am meisten lernt. Ihre übrigen Romane, die u. a. wahre Ereignisse nacherzählen, spielen im 18. Jahrhundert, im Hoch- und Spätmittelalter, Renaissance und im 17. Jahrhundert.
📚Meine Top 10 - Empfehlungen von Georgette Heyer-Büchern 📚
18. Jahrhundert:
- The black moth
- The masqueraders
- These old shades
- Devil's cub
- The talisman ring
Regency:
- The spanish bride (über das real existierende Paar Sir Harry und Juana Maria Smith)
- The unknown Ajax
- The reluctant widow
- Sylvester or The wicked uncle
- A civil contract
Das war echt eine schwere Auswahl, weil ich fast all diese historischen Romane mit Gewinn gelesen habe und wenn es nur um einen Gewinn an Wissen über die jeweilige Epoche ging. Da lernt man quasi so nebenbei ohne es wirklich zu merken. Nicht schlecht, für sog. "leichte" Literatur, oder?!
Claudia Sperlich
AntwortenLöschenDanke für diese Anregung. Ich kenne nur sehr wenig von der Heyer, was an meinem mäßigen Englisch liegt - aber das ist ein guter Ansporn, mich mal wieder an die Lektüre zu machen und nicht aufzugeben.
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