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Die Kathedrale nach der Schlacht

Meiner leuchtenden Fenster vergossenes Blut färbt die Gassen. Meines Chores sprießende Pfeilerhut hat Blüten gelassen. Meiner Tore zerschmetterte Flügelpracht steht weithin offen: Tragt denn herein, was die wilde Schlacht gleich mir getroffen.  Tragt her, was die Welt an Wunden nicht fasst, hier wollt sie betten: Noch habe ich Kraft für der Wölbung Last, noch kann ich retten. (Gertrud von le Fort, 1941)

Pflicht als Freude

Findet ihr Wäsche waschen im Allgemeinen auch so lästig wie ich? Noch dazu hab ich in meiner kleinen Stadtwohnung keine Waschmaschine. Gott sei Dank gibt es ja Waschsalons, wo man natürlich auch mit seinem selbstgemachten Waschpulver anrücken darf. Mit einer leckeren Brotbox á la Mamiblock , selbstgemachter Zitronenlimonade und meinem Häkelzeug wird aus einer lästigen Pflicht eine echte "metime". Bilder davon findet ihr auf meinem Instagram-Profil . Da könnt ihr ohnehin mal vorbei schauen. Wenn ihr auch noch ein Abo oder ein Herzchen da lasst, freue ich mich gleich doppelt. Wie bei vielen im Leben kommt es also darauf an, wie man darauf schaut. In einem Gedicht des indischen Dichters Rabindranath Tagore heißt es: Ich schlief und träumte Das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah Das Leben ist Pflicht. Ich handelte und begriff Pflicht ist Freude.

Beten wir für den Frieden unsrer Erde

Lasset uns beten für den Frieden unsrer Erde,           denn der Friede der Erde ist todkrank. Hilf ihm, süße Jungfrau Maria, hilf uns sprechen: Friede sei dem Frieden unsrer armen Welt. Die du vom Geist des Friedens gegrüßt wurdest, Erbitte uns den Frieden - Die du das Wort des Friedens in dich aufnahmst, Erbitte uns den Frieden - Die du das heil'ge Kind des Friedens zur Welt geboren hast, Erbitte uns den Frieden - Du Helferin des Allversöhners, Du Willige des Allverzeihers, Du Hingegebne an sein ewiges Erbarmen, Erbitte uns den Frieden. Du milder Mond in den wilden Nächten der Völker, Wir begehren den Frieden - Du sanfte Taube unter den Geiern der Völker, Wir ersehnen den Frieden - Du sprießender Ölzweig in den dürren Wälder ihrer Herzen, Wir verzehren uns nach Frieden - Dass die Gefangenen endlich erlöst werden, Dass die Vertriebenen endlich ihre Heimat finden, Dass sich alle Wunden endlich, endlich wieder schließen: Erbitte uns den F...

Ave Roma (jetzt erst recht!)

Fremde glaubt' ich zu grüßen,  Heimat winkt mir nun:  Rom, zu deinen Füßen Ist tief zu ruhen! Rom, vor deinen Mauern Gelten nicht Volk noch Land,  Wie mit Todesschauern Machst du verwandt! Auf deinen Hügeln klagen Schatten jeder Zeit,  Aber darüber ragen Wächter der Ewigkeit.  Uns're Geschlechter umranken  Dich wie welkes Laub,  Doch uns're höchsten Gedanken Sind in dir gebaut.  Lehre von Stunden, die schwinden,  Lehre von Wahn und Streit,  Ewige, heim mich finden Zur Ewigkeit! Über den Pfad, den ich schreite,  Über das Los, das mir fällt,  Hebe mich aufwärts, weite Mich, Herz der Welt! -  Heimat ward mir beschieden Wie im Meere dem Strom:  Gib meiner Seele Frieden,  Heiliges Rom! Gertrud von Le Fort, 1907

Wer bist du, Welt?

Im heutigen Tagesevangelium spricht Jesus selber von seinem Wiederkommen am Ende der Zeiten und vom Weltgericht. Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden von ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.   Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Erde für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.   Dann we...

Die Kirche, ein Fels

Du bist wie ein Fels, der gegen die Ewigkeit abstürzt,       aber das Geschlecht meiner Tage ist wie Sand,       der ins Nichts fällt! Es ist wie Staub, der um sich selbst wirbelt. Es hat sein Blut zum Gesetz des Geistes erhoben      und seines Volkes Namen zum Gott. Darum liegst du wie Reif auf den Wäldern seiner Träume      und wie Schnee auf den hohen Tannen seines Stolzes, Denn du lässt dich nicht ins Joch der Menschen beugen      und leihest deine Stimme nicht ihrer Vergängnis. Du wirfst die Nationen vor dir nieder, dass du sie errettest, Du heißt sie vor dir aufstehen, damit sie ihr Heil wirken! Siehe, ihre Grenzen sind wie Mauern aus Schatten      vor deinem Antlitz,      und das Brausen ihres Hasses ist wie ein Gelächter, Ihre Waffen sind wie ein Klirren aus Glas,      und ihre Siege sind wie Lic...

Treue der Kirche

Du allein suchtest meine Seele!     Wer will das Recht deiner Treue schmälern? Meine Seele war wie ein Kind,      das man im Verborgenen aussetzt. Sie war eine Waise an allen Tischen des Lebens       und eine Witwe im Arme des Geliebten. Meine Brüder haben sie verachtet,       und meine Schwestern haben ihr fremd getan. Die Klugen der Welt haben sie verraten. Wenn sie dürstete, gaben sie ihr Vergängnis,       und wenn sie sich ängstigte, sprachen sie: du bist ja gar nicht! Sie haben sie zu meinem Herzen geschickt,       als wäre sie ein Tropfen seines Blutes. Sie haben sie zu meinem Verstand geschickt,       als wäre sie ein Gedanke. Sie war wie ein Wild in den Wäldern dunkler Triebe       und wie ein gescheuchter Vogel im toten All. Sie war wie eine, die lebenslang stirbt. Du aber hast für sie ge...

Herr, komm und hilf mir sprechen

Wenn es dunkel wird um mich Sei du mein Licht. Wenn ich keine Worte mehr habe Sei du das Wort. Lass mich nicht sein,  wie Menschen die längst gestorben sind Und wenn ich es bin Sei du mein Leben. Amen. Komm, Herr Jesus!

Das Königsfest Christi II

II Man soll den Liebpreis der Braut singen        vor allen Herzen der Erde:        auf ihrem Scheitel liegt der Kuß des Gekrönten. Ihre Seele ist in seine Herrlichkeit verbetet. Ihr Leib ist das Geheimnis seiner Liebe. Er schmückt ihre Hände mit seiner Gnade,      die strömt über alle unsre Grenzen. Er schmückt ihr Haupt mit einem Stern der Hoffnung,      der lichtet bis über Gräber. Verlanget für sie, und er schenkt ihr den Frieden der Völker      und zum Besitz die Pforten des Himmels! Er schenkt ihr alle Seelen seiner Herrschaft,      er schenkt ihr noch die verlorenen Seelen zur Seligkeit. Er mächtigt in ihrer Rede,      und er gewaltigt in ihrem Schweigen; Er einsamt in ihrer Verlassenheit,      und er herrlicht in ihrer Ehre: Man soll den Liebpreis der Braut singen       vor allen Herzen der Erde;   ...

Simon Jacob in der Ägäis

Die Peacemaker Tour regt scheinbar auch zu Poesie an, wie diese Zeilen von Simon Jacob bei der Betrachtung des ägäischen Meeres zeigen: Während ich die Straße entlangfahre, schweifen die Gedanken ab. Das Licht blendet. Und ich bleibe stehen. Der Anblick der Quell dessen was Leben schenkt ist unermesslich groß. Die Strahlen verheißen Leben. Doch dieser Ort, der so viel gesehen hat, trägt die Vergangenheit der Völker in sich. Unzählige Schlachten und Kriege, die Leben gekostet haben und unserer Welt für immer ein anderes Antlitz gaben. Die Sonne, dieser göttliche Funke der das Feuer des Lebens entzündet, so friedlich wie er am bläulich strahlenden Himmel steht, wird er auch weiterhin sein Werk vollbringen. Tagein, tagaus. In der Nacht versinkt der lebensspendende Stern in der Tiefe der Nacht. Um uns am Morgen mit einem sanften Strahl, unsere Haut berührend,  im rötlichen Glanz der ersten Stunde friedlich aus dem Schlaf zu wecken. Wenn wir diesen Frieden, kostbar verw...

True Heroes

True heros stand. They don't run away. They don't bend before the wind of time.            Fr. Thomas Byles , pray for us. True heroes fight against injustice for freedom and peace for everyone.           St. George, pray für us. True heroes care for friends and foes in life and death. They care... and act.               Mother Teresa, pray for us.  (M.Moißl, 14.04.2015)

Sonnensehnsucht

Die Sonne scheint für alle,  auch du gibst allen Licht.  Die Sonne sieht ein jeder,  dich sehen viele nicht.  Die Sonne ist dein schönstes Bild als Königin der Zeit.  Du selbst erleuchtest und erfüllst  die ganze Ewigkeit.  (Hermann Orgaß, 1916-1943)

Gertrud von le Fort über den Umgang mit Armen und Vertriebenen.

Millionen über Millionen Hast du die Heimat versagt, Millionen über Millionen Ins nackte Elend gejagt!  Sie schlafen in fremden Betten Se tragen geschenktes Gewand – Und du willst dein Dach erretten, Christloses Abendland! Sieh, o sieht doch mit Schauern Winkt nicht ein blutrotes Tuch? Um deine bebenden Mauern Schleicht der Entrechteten Fluch. Senke die eisgrauen Fahnen Fege das uralte Haus, Sprich den Bußpsalm der Ahnen Und dann zieh aus: Zieh aus dem eitlen Gepränge Moderverfallener Zeit, Sprenge Fesseln und Enge Werde brüderlich weit! Gib ihre Heimat den Armen, Traue nicht Gold noch Erz, Sühne im großen Erbarmen Dein versteinertes Herz, Dass es im Opfervollbringen Junges Leben gewinnt – Mit überwundenen Dingen Spielt das göttliche Kind. (Gertrud von le Fort)

Tauet Himmel, den Gerechten

Eines meines liebsten Adventslieder ist "Tauet Himmel, den Gerechten" (GL 843). Wieviel Sehnsucht steckt darin, wieviel Sehnsucht muss jemand haben, dass er selbst die Wolken anfleht, aufzubrechen und den Ersehnten, den Geliebten herabzuregnen. Neben der bekannten Textfassung von Christoph Bernhard Verspoell von 1829, deren Vertonung ihr auf katholisch.de hören könnt, finde ich die Version des Christoph von Schmied (1811) einfach bezaubernd. 1. Thauet, Himmel, den Gerechten! Wolken! regnet ihn herab! Rief sein Volk in bangen Nächten Aus der Sünde finsterm Grab. Und Er kam. – Mit Ihm kam Segen, Wie ein milder Frühlings-Regen Wie des Himmels sanfter Thau Rings erquicket Feld und Au. 2. Auch zu uns, o hört es, Sünder! Kommt der Herr der Herrlichkeit. Machten nur wir Menschenkinder Unsre Herzen Ihm bereit. Frieden, Ruhe, Licht und Leben Will Er uns auch jetzt noch geben. Er, das Heil, durch den allein Sünder können selig seyn. (weiter geht es hier )

Das Königsfest Christi I

I Das Königslied hebt an mit der Liebe,        die wird von der Königsbraut gebetet. Erwache, Welt, denn die Schönste erhebt die Stimme!        Stehe auf vom Lager, denn es ruft deine Seligkeit - Was seid ihr so schweigsam, ihr Lauten,        und was seid ihr so träge, ihr Geschäftigen? Ich höre euer Ruhmgeschrei in allen Gassen,       ihr prächtigt in allen Meeren und triumphieret auf allen Gipfeln: Wollt ihr nicht die Braut des Höchsten grüßen? Wahrlich, wer ihr Antlitz sieht, erblickt den König! ( Gertrud von le Fort. A us: Hymnen an die Kirche)

T wie Totengedenken

Bild
Ruhn in Frieden alle Seelen, Die vollbracht ein banges Quälen, Die vollendet süßen Traum, Lebenssatt, geboren kaum, Aus der Welt hinüberschieden: Alle Seelen ruhn in Frieden! Liebvoller Mädchen Seelen Deren Tränen nicht zu zählen, Die ein falscher Freund verließ, Und die blinde Welt verstieß; Alle, die von hinnen schieden, Alle Seelen ruhn in Frieden! Und die nie der Sonne lachten, Unterm Mond auf Dornen wachten, Gott, im reinen Himmelslicht, Einst zu sehn von Angesicht: Alle, die von hinnen schieden, Alle Seelen ruhn in Frieden! Hier eine Interpretation von Elisabeth Schwarzkopf von 1954. Ich hab das am Grab meines Großvaters 2003 gesungen. Text: Johann Georg Jacobi (1740-1814) Melodie: Franz Schubert (1797-1828) Entstehung: ca. 1816; D 343

Schlaf und Tod

Hypnos legt dir den Schleier des Schlafes auf das Gesicht und Thanatos breitet seine Schwingen aus und umhüllt dich wie mit einer schwarzen warmen Decke. Sie tragen dich hinauf in die Sphären von Klotho Lachemis und Anthropos, den Richterinnen über das Schicksal. Sie tragen dich hinauf in die Sphären der Wahrheit und des Friedens, da du nun im Tod an ihrem Glanz nicht mehr erblindest. (Miriam Moißl, 2000)

Die Weihnachtsglocken

Horch, die Weihnachtsglocken klingen aus dem fernen Heimatland, und ich höre Lieder singe, die nur dort so wohl bekannt. Weihnachtssegen, Weihnachtsfrieden, künden sie mir wie im Traum: von der Heimat, von den Lieben, unterm grünen Weihnachtsbaum. Wo die deutschen Tannen stehen, heut mit heller Lichterkron’, dorthin meine Wünsche gehen, denn die Lieben warten schon. Warten, dass aus meinem Munde Weihnachtsjubel werde laut, blicken auf zur Sternenrunde, die vom Himmel nieder schaut. Eltern, hört Ihr nicht meine Lieder, die ich sende in die Nacht? Säng’ sie gar zu gern euch wieder, bei des Lichterbaumes Pracht. Spürt Ihr nicht mein heißes Sehnen, fühlt Ihr nicht mein tiefes Weh, nach dem Weihnachtsfest, dem schönen, nach dem deutschen Weihnachtsschnee? Sitz hier einsam und verlassen, und im Herzen tiefes Leid, ohne Weihnachtsschmuck die Straßen, und die Heimat ist so weit. Kann das Christkindchen nicht finden, unsern kleine...

Nach dem Bild Mariens

Grüß Gott, Maria! Du nahmst ein Blatt und zeichnetest mit Strichen ein wundersam Marienbild. Ich habe Dein Gesicht und jenes Bild verglichen: Du bist ja selber ein Marienbild. Du stehst bereit - noch wenig ausgezeichnet - auf einer Staffelei in Deinem Volk, und in dem Gottesreich. Und Gottes Heil'ger Geist setzt kühne Striche in Deine Mädchenseele  - ohne Fehle - bis Du nicht Bild mehr sondern ganz der Gottesmutter gleich. Ave Maria! (Hermann Orgaß, 1916 - 1943) _______________________   Ersetzt den Link " An ein Mädchen "

Gedanken zum Winter

Zeit und Raum sind ausgeweitet meilenweit hinausgedehnt.  Lust mit Not im Herzen streitet,  das sich wieder heimwärts sehnt.  Heimwärts nach dem Glockenläuten,  wenn's vom Turm der Vaterstadt,  dass sich alle Menschen freuten,  zum Advent geläutet hat.   Hohe Türme ohne Glocken trotzen hier dem Winterwehen.  Groß, in dumpfen, weißen Flocken schwere Wolken niedergehen.  Hermann Orgaß (1916 - 1943)       [ Durch Änderung der Überschriften funktioniert die Links "Wintergedanken...die Zweite" und "An ein Mädchen" leider nicht mehr. Die Posts bestehen unter den Titeln "Gedanken zum Winter" und "Nach dem Bild Mariens" weiter. Bitte vielmals um Verzeihung!!]