Benedikt, der Arbeiter

Er ist halt ein echter "Arbeiter" im Weinberg des Herrn :-) In der Katechese der Generalaudienz direkt nach seinem 85. Geburtstag kehrt der hl. Vater wieder "zum Alltag zurück, zu dem Thema, das seit einem Jahr etwa uns beschäftigt und das immer aktuell und gerade auch in Geburtstags- und Festtagszeiten wichtig ist: das Thema »Gebet«."
Ich hatte in der letzten Katechese vor Ostern über das Gebet der Kirche gesprochen, durch das sie Pfingsten erbetet hat. Nun sind wir nach Pfingsten in diesem Weg der Kirche: Petrus und Johannes waren verhaftet worden wegen der Heilung des Lahmen und der Verkündigung Jesu. Und nun, nach ihrer Freilassung, die aber prekär bleibt, versammelt sich die Gemeinde. Und was tut sie? Sie denkt nicht nach, wie man sich verteidigen kann, wie man solche Unfälle vermeiden kann, sondern sie richtet sich auf Gott hin, sie betet zusammen, um von Gott her die Lösung und den Weg zu finden. Das sagt auch uns etwas. Gebet ist immer eine wesentliche Antwort auf Fragen und Probleme unseres Lebens: die Dinge vor Gott hinstellen und damit in einem größeren Rahmen lösen. Angesichts von Gefahr und Prüfung also sucht die Urgemeinde das einmütige Gebet: Was den Aposteln widerfahren ist, geht alle an; sie alle beten miteinander. Sie fürchten sich nicht vor der Verfolgung, sondern sie sind eins im Gebet. Die Gemeinde sucht, das Geschehen im Licht des Glaubens zu lesen und so den richtigen Weg zu finden. Und sie betet nicht um Erfolg, nicht um Schutz. Sie betet darum, daß sie fähig wird, weiterhin Christus zu verkündigen. Ja sie betet darum, daß der Mut des Glaubens uns nicht verläßt, auch in allen Widersprüchen dieser Welt, und daß der Mut des Glaubens uns dann die Kraft gibt, auch anderen den Weg zu Gott und zu Christus zu zeigen und so die Welt ins Rechte zu bringen. Es wird uns erzählt, als die Gemeinde mitsammen kraftvoll gebetet hatte, »bebte der Ort« (Apg 4,31), das heißt, der Glaube ist eine Kraft, der die Erde verändern, der die Menschen verändern, der die Welt gestalten kann, in die richtige Weise hinein gestalten kann. Und dann beten sie auch darum, daß Zeichen geschehen, Heilungen, die die Wahrheit Christi zeigen. Auch darum sollen wir beten, daß die Güte Gottes offenbar wird, daß der Glaube leuchtet und daß er Menschen so gut machen und heilen, von innen her heilen kann, daß seine Wahrheit sichtbar wird. Die Frucht des gemeinsamen Gebetes ist der Heilige Geist, ist der Geist, der Einheit schafft und der uns hilft, zu glauben und mit dem Glauben zu leben und anderen den Weg zum Leben zu zeigen.

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