Konservativ oder progressiv?

Auf diese, zugegebenermaßen nervtötende,  Frage hatte Xavier Novell, Bischof im spanischen Solsona eine klasse Antwort. So richtig schön schlagfertig. Seine Exzellenz hat auch ansonsten ziemlich vernünftige Ansichten, wie er im El Pais Interview anlässlich seiner Ernennung 2011 bewies.
>>Wenn konservativ sein heißt: Christus in seiner Kirche lieben, dann bin ich erzkonservativ. Wenn Papist sein heißt: in Einheit mit der Kirche leben, dann bin ich streng ultramontan. Und rechtgläubig selbstverständlich, wir sind ja Kinder der Tradition. Wenn aber der Wille zur Erneuerung, die Fähigkeit, den Glauben heute auf neue Weise einsichtig zu machen, progressiv sein heißt, dann bin ich Progressist. Wenn Engagement bedeutet, an nichts Anstoß nehmen, mit den Weinenden weinen und dem, der Furchtbares getan hat, sagen, dass Gott sein Leben ändern kann, dann bin ich der Erste, der sich engagiert.<<
Da könnten sich einige Katholiken in Deutschland, die nichts besseres zu tun haben, als Lager zu bilden, eine nicht unbeträchtliche Scheibe von abschneiden. 

Kommentare

  1. Die Entleerung der Sprache von jeglicher Bedeutung ist Voraussetzung für jede totalitäre Herrschaft. Absolut notwendig ist für diese Form der politischen Herrschaft die Zerstörung der politischen Begriffe. Wenn diese Begriffe zu leeren Formen geworden sind, beliebig zu füllen mit jeglichem Inhalt, ist die totalitäre Herrschaft unangreifbar geworden.

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    1. Das ist sicher richtig und bedenkenswert. Ich denke jedoch nicht, dass es Bischof Novell in dieser Weise gemeint, sondern.lediglich dem Schubladen- und Lagerdenken über ihn eine Absage erteilen wollte. Er ist schlicht katholisch, wie man im ganzen Interview liest. Übrigens setzt er sich sehr für die Neuevangelisierung in.seinem.Bistum ein.

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